Negative - Neon

Review

„Neon“ ist das inzwischen fünfte Studioalbum von NEGATIVE, die B-Sides-Compilation „God Likes Your Style“ nicht mitgerechnet. Und auch auf diesem Longplayer bleiben die Finnen ihrem bekannten Stil treu, der irgendwo zwischen melancholisch-emotionalem Dark Rock finnischer Prägung, amerikanischem Stadionrock und neuzeitlichem skandinavischen Glamrock rangiert. Dabei bleibt die erstgenannte Komponente stets dominierend.

Wie schon auf den diversen Vorgängerwerken, finden sich auf „Neon“ einige Songs, die aufgrund der eingängigen Melodien, der einprägsamen Hooklines und harmonischen Refrains bestens ins Ohr gehen. Hierzu zähle ich den mitreißenden Bombastrocker „End Of The Line“, das flotte „Blood On Blood“, das intensive „Celestial Summer“, „Days I’m Living For“ mit seiner gelungenen Ballance aus emotionalen und knackigen Parts sowie die leicht hymnische Stadionnummer „Kiss Of Hope“.
Doch auch hier fehlt es an sogenannten Fillern nicht. Im Grunde folgt fast auf jeden besseren Track einer, der spätestens beim dritten Hördurchgang zu langweilen beginnt. Teilweise liegt es daran, dass Ähnlichkeiten zu früheren Kompositionen auftreten. Das lässt sich bei einer konsequenten Weiterverfolgung des ureigenen Sounds zwar kaum vermeiden, doch ein bisschen mehr Variablität sollte bei einer Band, die sich mittlerweile einen hohen Genrestatus erspielt hat, doch vorhanden sein.
Das Songwriting spielt sich also nicht auf einem konstant guten Level ab, sondern schwankt in der Qualität ziemlich. Technisch gibt es an dem Auftritt des Quintetts sicherlich nichts zu meckern. Diese Mischung aus intensiver Emotionalität, leichtfüßiger Eingängigkeit und etwas düster angehauchter Melancholie bringen NEGATIVE weiterhin gekonnt rüber.

Wer den typischen Finno-Emo-Darkrock á la HIM, THE RASMUS & Co. mag und alles abfeiert, was NEGATIVE bisher fabrizierten, wird auch von „Neon“ restlos begeistert sein. Mir fallen aber vor allen Dingen diese qualitativen Schwankungen beim Songwriting auf, die auf jeden Fall in die Wertung einfließen müssen. Zudem erscheint mir der emotionale Faktor auf „Neon“ etwas zu hoch. Ein paar mehr rockigere Klänge ohne diesen allgegenwertigen Emo-Pathos hätten gerne Einzug finden dürfen.
So ist „Neon“ sicherlich eine empfehlenswerte Angelegenheit für die Fans, während Anhänger rockiger oder härterer Klänge eher einen großen Bogen um das Werk machen. Ungeachtet der Tatsache, dass die Finnen durch den unverhohlenen Pop-Appeal des Albums auch in Deutschland bestimmt wieder einen ordentlichen Charteinstieg schaffen werden, sehe ich „Neon“ insgesamt nur im oberen Durchschnitt.

08.07.2010

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