Nevaloth - La Diabolica Commedia

Review

Die Slowakei war für mich ein bisher musikalisch gänzlich unauffälliges Land. Mit NEVALOTH wird auch dieser musikalisch unberührte Fleck Erde mit Leben ausgefühlt. Der Fünfer bringt es bis zu diesem Debüt auf eine Demo im vergangenen Jahr, mit dem sie sich direkt einen Deal beim einheimischen Sonic Temple Records Label erarbeiteten, von dem ich im Übrigen auch noch nie gehört habe.

Macht aber nichts, denn es geht schlicht um das auf „La Diabolica Commedia“ enthaltene Material – und das beginnt gar nicht so verkehrt. Das unspektakuläre Intro kann man getrost ignorieren, so dass die Platte mit „Blasphemous Metal“ (genialer Titel, oder!?) startet. Dabei fällt neben der matschigen Produktion auf, dass zumindest an den Gitarren Können vorhanden sein muss, denn das Main-Riff lässt sich zumindest als akzeptabel bezeichnen. Gar nicht dagegen geht die erwähnte Produktion, blechernes Schlagzeug (Hallo Töpfe!), ein ziemlich in den Hintergrund gedrücktes, gänzlich unspektakuläres Geschrei und ein paar eingestreute Keyboards. Das geht im ersten Song sogar noch ganz gut, flottes Tempo unterbrochen von etwas sphärischeren Parts – passt. Danach wird es allerdings grausig, das Keyboard bekommt mehr Raum, die Gitarren flachen ab und es existiert kein fesselnder Moment mehr. Staubtrockene, auf Schülerband-Demo-Niveau eingetrümmerte Songs, die zwischen langweilig, kitschig und schlecht wanken. Die Krone auf dem Berg der Unzulänglichkeiten dieses Lebenszeichens ist das abschließende, geschlagene 17 (!) Minuten lange Titelstück, dass neben Geprügel und lahmen Keys nach zehn Minuten einen weiblichen Gast begrüßt, der dann auch schmerzhaft anfängt zu Trällern (oder Quietschen?) was das Zeug hält.

Irritierend an „La Diabolica Commedia“ ist vor allem, dass es durchaus hörbare Parts gibt. Das ein oder andere Riff zeigt, dass NEVALOTH in der Lage sind, kreativ zu werden – warum sie das so selten machen und warum ihr Sound klingt, als hätte man neben einer Baustelle aufgenommen, ist mir ein absolutes Rätsel. Über diesen Einstand kann man getrost hinweg gehen, ganz links liegen lassen sollte man zukünftige Veröffentlichungen der Band aber nicht, eventuell entwickelt sich da noch einiges.

26.07.2010

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