Night Verses - Lift Your Existence

Review

Die US-Amerikaner NIGHT VERSES gründeten sich 2012 aus ehemaligen Mitgliedern der Bands LETLIVE. und THE SLEEPING und veröffentlichten noch im selben Jahr ihre erste, „Out Of The Sky“ betitelte EP. Zu zwei der Songs wurden Musikvideos gedreht und man schaffte es, sich mit einer Reihe energiegeladener Gigs um New York und Los Angeles herum einen Ruf zu erspielen. 2013 steht nun mit „Lift Your Existence“ das erste Studioalbum an.

Stilistisch lässt sich die Gruppe irgendwo zwischen Post-Rock, Hardcore und Metal einordnen. Es wird geshoutet, vor allem in den Refrains aber Wert auf eingängige Melodien mit Ohrwurmpotenzial gelegt. Stellenweise erinnert das an eine wesentlich härtere und technisch anspruchsvollere Ausgabe der heutigen RISE AGAINST, klingt dann teilweise aber auch wieder ganz anders. „Introducing – The Rot Under The Sun“ baut sich, wie sich das für einen ordentlicher Albumopener gehört, unter anschwellendem Gitarrenfeedback und verzerrt klingenden Drums langsam auf, um dann in ein Leadgitarren-Riff aufzugehen. Der Mitsingrefrain gibt die Richtung für die folgenden Songs vor. „Rage“ klingt zumindest anfangs deutlich härter und fährt Metalcore/Hardcore-Shouts im Stile eines Jesse Leach (KILLSWITCH ENGAGE) auf. Der Refrain geht aber wieder ordentlich ins Ohr und zum Schluss gibt es eine kleine Clean-Bridge.

Bei den nächsten Songs allerdings offenbart sich ein kleines Problem: Trotz guter Einfälle (Glockenspiel in „Celestial Fires“) sind vor allem die Refrains alle in einer sehr ähnlichen Tonlage gehalten und klingen irgendwie austauschbar. Die Emotionen nutzen sich etwas ab, wenn sie in jedem Song ähnlich präsentiert werden. An diesem Problem der Kombination aus interessantem und innovativem Vers und Lala-Refrain kranken auch viele Metalcore-Kapellen. Dennoch können Tracks wie das harte „Antidepressants“ und das langsamere, Abwechslung bringende „Parasomnia“ überzeugen.

Generell gibt es, auch in der zweiten Albumhälfte, eine ganze Reihe guter bis sehr guter Tracks. Was das Songwriting angeht, merkt man den Jungs ihre Erfahrung in anderen Bands an. „Whatever Makes You Hate Me“ und „Blind Lighthouse“ sorgen für ruhigere Momente und Dynamik. „Cathexis“ startet experimentell mit einer arabisch klingenden Tonfolge und „Altimeter“ repräsentiert gegen Albumende noch einmal die härtere Sorte Songs.

Betrachtet man die einzelnen Lieder, ist an „Lift Your Existence“ wenig auszusetzen. Das Album ist ordentlich produziert, es gibt einen Haufen Ideen und im Rahmen des Genres interessante Riffs und Abwechslung. Allerdings kommt es über 15 Songs hinweg doch zu leichten Abnutzungserscheinungen. Hie und da ist die Emotion im Refrain etwas zu aufdringlich, die Tonlage schon zu oft gehört. Das ändert jedoch wenig an der Tatsache, dass NIGHT VERSES hier ein wirklich gutes Album abgeliefert haben. Fans von Bands wie ALEXISONFIRE oder BOYSETSFIRE können bedenkenlos zugreifen und aufgeschlossenen Rockfans sei dies auch geraten. „Lift Your Existence“ ist ein wirklich starkes Newcomerwerk geworden.

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14.09.2013

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