Nox Vorago - Al Chem

Review

NOX VORAGO konnten vor ein paar Jahren bereits mit ihrem Debüt „Obsidian Stonemirrors“ bei uns Punkten. Mit „Al Chem“ ist ihnen nun ein gebührender Nachfolger gelungen, mit dem sie das positive Bild nochmals verstärken können. Stilistisch sind sie erstmal schwer einzuordnen. Irgendwie ja schon Black Metal, dabei aber viel zu death- und auch doomlastig, als dass man das unter den Tisch fallen lassen könnte. Der hohe Anteil an orchestralen Arrangements macht es aber auf jeden Fall notwendig, dass man dem Genre, auf das man sich dann besinnt, ein „Symphonic“ davorsetzt.

Ganz außer Zweifel steht bei NOX VORAGO allerdings, dass es bei ihnen okkult zugeht. Ein Blick in das Artwork und vor allem die Texte deckt schnell ein Sammelsurium verschiedener Mythologien auf, vor allem der mesopotamischen in ihren verschiedenen Ausprägungen. Auch ein wenig nordische Mythologie schleicht sich bei den Schweden aber ein, sowie das Nürnberger Himmelspektakel von 1561, das vor allem bei Ufologen beliebt ist.

Der Opener, „Elenu Tiamatu“, zeigt sich gleich symphonisch, besticht durch tiefe, kraftvolle Growls, und vereinigt das rohe Geballer des Black Metal mit der Differenziertheit des melodischen Death-Dooms. Die folgenden Songs funktionieren ähnlich gut und bestechen vor allem durch die zum Teil epischen Orchesterparts, die gekonnt mit den anderen Instrumenten verwoben sind. Es ballert zum Teil recht ordentlich, weshalb es dann umso mehr auffällt, wenn plötzlich kleine, gelungene Experimente wie ein Klavierpart oder sogar eine Panflöte auftauchen.

Astrales was?

Weniger ist aber manchmal mehr. So hätten viele der recht langen Songs eine größere Wirkung, wenn sie insgesamt konziser und tighter wären. Bei den Vocals gesellt sich dann auch des Öfteren ein recht kopfstimmiges Gekeife hinzu, das zugegebenermaßen Geschmackssache ist, hier aber etwas unangenehm auffällt. Textlich fragt man sich bei NOX VORAGO auch manchmal, was genau sie sich beim wilden Umherwerfen von Begriffen wie „astral eroticism“ oder „dark osmosis of ye aura“ gedacht haben. Ein bisschen albern ist es schon, das Hörvergnügen stört das aber eigentlich nicht, und ist eher Erbsenzählerei.

30.04.2017

headbanging herbivore with a camera

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