Once Awake - Inside The Storm

Review

Soundcheck April 2019# 20

Dass Skandinavien nun schon seit geraumer Zeit nicht mehr ausschließlich für althergebrachte metallische Traditionslinien steht, sollte dem aktiven Beobachter der nordischen Szenen nicht entgangen sein. Wo die Göteborg-Pioniere sich längst zu neuen Ufern aufgemacht haben (allen voran IN FLAMES, kaum weniger deutlich aber auch DARK TRANQUILLITY und SOILWORK), Progressive Death-Instanzen dem Prog Rock huldigen (OPETH) und das letzte richtig große norwegische Ding nonchalant Punk und Black Metal fusionierte (KVELERTAK), da darf es nicht verwundern, dass der Stahl bisweilen auch mit modernsten Mitteln geschmiedet wird.

Technisch versiert und melodieverliebt

ONCE AWAKE aus Hygge-Town Bergen lieben den Groove und schielen soundtechnisch eindeutig mehr in Richtung Übersee als zu den bekannten schwedischen Genre-Metropolen. Nach dem 2017er-Debüt „Ever So Cold“ bleibt das Quintett am Ball und legt noch in der ersten Jahreshälfte 2019 mit dem Zweitling „Inside The Storm“ nach.

Und der macht Laune. Ihren Groove Metal mögen die Norweger zwar durchaus technisch versiert, aber eben auch sehr melodieverliebt und mit einem durchgängigen Fokus auf eingängige Refrains. Damit rücken sich ONCE AWAKE eher in die Nähe einer Band wie DEVILDRIVER als beispielsweise den in den Promotionstexten referenzierten LAMB OF GOD. Es gibt durchaus Schlimmeres. Zumal die Vocals von Frode Hennø doch deutlich mehrdimensionaler aus den Boxen dringen als die des geschätzten Dez Fafara. Dessen Hardcore-beeinflusstes Gekeife beherrscht Hennø ebenso („In The Grasp“) wie gutturale Djent-Tonlagen und etwas, das an Matt Heafy von TRIVIUM erinnert.

Von ONCE AWAKE wird noch zu hören sein

Dass ONCE AWAKE die musikalischen Innovatoren ihres Heimatlandes dennoch kennen und schätzen, machen sie zur Albumhälfte mit „Stranglehold“ deutlich. Experten mögen es schon erraten haben: Hinter dem Titel verbirgt sich eine ins Englische übersetzte Cover-Version des identitätsstiftenden KVELERTAK-Klassikers „Kvelertak“. Und das Modern Metal-Finish steht dem Gassenhauer tatsächlich ausgesprochen gut zu Gesicht.

Viel auszusetzen gibt es demnach an „Inside The Storm“ nicht. ONCE AWAKE gelingt ein hochklassiges Modern Metal-Album, das irgendwo zwischen den genannten DEVILDRIVER und TRIVIUM anzusiedeln ist, aber auch stampfende PAIN-Grooves nicht verschmäht („Deathtrap“). Nicht bahnbrechend, aber gut gemacht und kurzweilig: Von ONCE AWAKE werden wir möglicherweise noch hören.

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29.03.2019

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