Ritual - The Hemulic Voluntary Band

Review

Dem einen oder anderen dürften die schwedischen RITUAL bereits aufgefallen sein, weil sie sich mit den Progressive-Rockern von KAIPA den Sänger teilen. In eine ähnliche Richtung geht auch die Musik von RITUAL, die mit „The Hemulic Voluntary Band“ bereits ihr viertes Studioalbum vorlegen.

Der Titel des Albums ist Tove Janssons Büchern über die Mumins entlehnt. Man kann den Schweden also viel Mut attestieren, solche Kinderbuchthemen in ihr Album zu integrieren, andererseits passt es auch zur Musik, unbefangenere und naivere Motive für die Texte zu verwenden. Die Arrangements sind im Prinzip durch und durch im Stil des Progressive Rock gehalten, den riesigen Unterschied machen aber die volkstümlichen Instrumente, die zahlreich und häufig verwandt werden. Es sind die verschiedenen Flöten, eine Schlüsselgeige, eine Harmonika, um nur ein paar zu nennen, die einerseits durch ihre bloße Anwesenheit neue Klangfarben hinzufügen, andererseits sehr verspielt eigene Melodien hinzufügen, sich aber wunderbar ins Gesamtbild integrieren. Und wer würde schon gerne volkstümliche Musik mit hochgeistiger moralphilosophischer Lyrik unterlegt hören?

In jeder Hinsicht spiegelt die Musik also genau den Text wieder, was besonders im 26-minütigen Schlussstück „A Dangerous Journey“ deutlich wird. „26 Minuten“ hört sich nach einem langgezogen Stück an? Mitnichten. Es sind vielmehr viele Stücke in eines integriert, quasi ein Album im Album. Aber auch die anderen Stücke müssen sich nicht verstecken: Etwa ein abgedrehtes Solo im zweiten Stück „In the Wild“, das sich an den Melodieeckpunkten entlanghangelt. Oder bei „Late in November“: Allein die Textzeilen „Daylight surrender / When the seeds / Have no needs“, unterlegt mit fast komplett durchkomponierten Melodiebögen, rechtfertigen in meinen Augen das gesamte Lied.

Bei alledem ist fast durchgängig die Stimme mit von der Partie. Dass die englische Sprache verwendet wurde, möchte ich RITUAL nicht ankreiden, macht es die Musik doch auch denen zugänglich, die keine der skandinavischen Sprachen beherrschen. Leider nimmt es aber ein Stück vom Lokalkolorit weg und mindert die Eigentümlichkeit. Was hingegen ein wenig mehr stört, ist eben der durchgehene Gesang. Nein, nicht der Gesang an sich stört mich, denn er ist wirklich sauber und der Musik vollkommen angemessen, sondern dass er immer anwesend ist. Das verhindert, dass der Hörer sich gänzlich auf die wunderbare Musik mit den schönen Melodiebögen, chromatisch sequenzierter Akkordbegleitung und komplizierten Arrangements einlässt. Ein bisschen weniger wäre hier eindeutig besser gewesen.

Musikalische Berieselung und seichtes Gedudel gibt es hier trotz der Folkeinflüsse nicht, gerade weil das ganze in ein komplexes Rockgewand gekleidet wurde. Freunde verspielter Musik, die keine Angst vor ungewöhnlichen Melodien haben, können hier eigentlich gar nichts falsch machen. Mit starker Tendenz nach oben gibts daher von mir sehr gute

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25.08.2007

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