Scarlet Aura - Hot 'N' Heavy

Review

Aus Rumänien kommend möchten SCARLET AURA Bewegung in den Bereich des Female Fronted Metal bringen – und zumindest wenn es um den Eifer an sich geht, klappt das auch. Die Band arbeitet hart und ist praktisch nur unterwegs, speziell im Zuge des Promo-Zuges zu dem hier vorliegenden, vierten Album „Hot ‚N‘ Heavy“. Sängerin Aura Danciulescu wartet zudem mit einer kräftigen, rotzigen Stimme auf, die mit einem entweder auf Bleifuß oder überbordendem Bombast getrimmten Metal-Gewand ordentlich etwas hermachen würde.

Leider hapert es genau an dieser Stelle massivst bei SCARLET AURA. Hätten sie nur mal mehr Energie in die eigentliche Produktion gesteckt.

SCARLET AURA setzen zum internationalen Höhenflug an…

Die Band hinter Danciulescu klingt oftmals unenthusiastisch, lustlos und bringt wenig Ideen abseits ausgetretener Metal-Pfade zu Papier. Nicht nur das, sie klemmt unter ihren alles andere als revolutionären Stiefel eine Symphonic-Sohle, die mindestens ebenso ausgelatscht und oberfächlich daherkommt. Zudem lassen die flachen Melodien jegliche Power, das Songwriting jegliche Dynamik und die meist lieblos und repetitiv dahin gebratenen oder geschrubbten Riffs das vom Titel versprochene „Hot ‚N‘ Heavy“ missen, sieht man mal von einigen gelungenen Soli hier und da ab.

Die dünne Produktion rettet da natürlich auch nix, sie streut im Gegenteil sogar noch Salz in die klaffende Wunde. Da möchte zum Beispiel „Hate Is Evanescent, Violence Is Forever“ dieser große, dramatische Stampfer mit Message und uncharakteristisch monumentaler Melodieführung sein und dann verhungert der Song einfach auf halbem Wege. An anderer Stelle – namentlich „In The Name Of My Pain“ – macht sich die Flachheit des Sounds mit einem undynamischen Track bemerkbar, der gerne mit seinen symphonischen Schwingen davon fliegen würde. Doch wieder ist es die hagere Produktion in Kombination mit der instrumentalen Unlust, die hier die Flügel stutzt.

… und legen mit „Hot ‚N‘ Heavy“ eine Bruchlandung hin

Für ein reines Ambitionsprojekt von grün beschnabelten Frischlingen würde die neue Platte von SCARLET AURA ja irgendwie noch gerade so in Ordnung gehen. Doch für ein viertes, derart marktschreierisch benanntes Album, und für eine Band, die solch große Töne von der „missing niche of Heavy Metal female fronted bands“ [sic!] spuckt und sich mit bestrittenen Auftritten an der Seite von u. a. Tarja Turunen oder RHAPSODY (OF FIRE) bewerben lässt, ist das, was auf „Hot ‚N‘ Heavy“ geboten wird, gelinde gesagt mau.

„Hot“ ist der Scheiß längst nicht mehr so ohne weiteres Zutun, da ist manch andere Band bereits mindestens eine Nasenspitze voraus. Und die Heaviness bleibt kraft eines zahnlosen Sounds auch auf der Strecke, ganz zu schweigen von einigen nicht ganz sauber gespielten Passagen, die gerade bei einem Emporkömmling mit derart großer Schnauze gar nicht gehen. Bleibt ein Album, dessen einzig konsistentes Qualitätsmerkmal eine taffe Sängerin ist, die hörbar bemüht ist, ein ansonsten stümperhaft klingendes Album vor dem Untergang zu retten. Das zieht leider heutzutage nicht mehr.

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03.04.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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