Scream Silence - Apathology

Review

Nur anderthalb Jahre nach Veröffentlichung von „Aphelia“, dem großen Durchbruch der Berliner Gothic-Rocker SCREAM SILENCE, folgt rechtzeitig zum zehnjährigen Bestehen der Band mit „Apathology“ bereits das siebte Werk des Fünfers. Dabei ist dieser Titel wieder mehr als nur ein mehrdeutiges Wortspiel von der „Lehre der Gleichgültigkeit“ und soll den Hörer in eine „scheinbar fast greifbare und dennoch surreale und manchmal verstörende Welt von nahezu beklemmender Schönheit“ entführen. Jedenfalls wenn man dem Promo-Zettelchen Glauben schenken mag.

Zugegeben, zumindest melancholisch-trist gehen die fünf Mannen schon zur Sache, doch surreale und vor allem verstörende Welten wollen sich beim Hören von „Apathology“ in meinem Kopfkino ganz und gar nicht entfalten, sondern eher langweilige Leere und darin eingebettete dunkle Blumen auf gelegentlich aufleuchtendem Hintergrund, wie im abschließenden fast neun-minütigen „Euphoria“, dem Song, der wahrhaftig Lethargie und den letzten Moment beschreibt. Vielleicht liegt mein Eindruck auch einfach nur darin begründet, dass die Kompositionen und Arrangements insgesamt nicht gerade vor Innovation triefen, und auch die vom Label hinausposaunte Zuordnung zu Bands wie ANATHEMA, KATATONIA, AMORPHIS oder END OF GREEN völlig an den Haaren herbeigezogen ist und leider nicht zutrifft, denn die Musik ist weder wirklich verträumt-düster, noch folkig-aggressiv angehaucht, und auch die durchaus als charismatisch einzustufenden Vocals von Sänger Hardy Fieting erreichen nicht einmal ansatzweise die stimmlichen Meisterleistungen eines Tomi Joutsen (Vocals, AMORPHIS) oder die von Michelle Darkness (Vocals, END OF GREEN).

Parallelen höre ich auf diesem Werk jedoch viel eher zu EISHEILIG heraus, wobei sich SCREAM SILENCE dabei vor allem an den Frühwerken der Bochumer orientieren, wenngleich musikalisch und lyrisch in nicht ganz so subtiler Leidenschaft.

SCREAM SILENCE haben mit „Aphelia“ vielleicht viele schwarze Seelen erreicht, doch mit „Apathology“ tritt die Band auf der Stelle und schafft es nicht wirklich zu fesseln, denn dafür fehlt hier das Gespür für Songs mit Authentizität.

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11.11.2008

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1 Kommentar zu Scream Silence - Apathology

  1. milly sagt:

    ich wollt mir die platte garnicht holen nach so ner kritik aber hab dann doch mal rein gehört und muss sagen ich find sie ist irgendwie das ganze gegenteil was die kritik verheisst … also hört mal rein und macht euch ein eigenes bild !!

    grüzzle milly

    5/10