Shining - II: Livets Ändhallplats

Review

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Nicht ganz zu Unrecht werden SHINING momentan allerorts gelobt. Mit ihrem nun zweiten Longplayer „II: Livets Ändhallplats“ begeistern sie nicht nur Fans der ersten CD „Within Deep Dark Chambers“, sondern finden mühelos neue Anhänger in den Reihen der „true“ Black Metal Szene. Hauptgrund hierfür ist wohl die steigende Unzufriedenheit mit dem hochglanzpolierten Fast Food Black Metal; das Verlangen nach den rauhen, ursprünglichen Veröffentlichungen im Stile der frühen Neunziger versucht dem entgegen zu wirken und gleichzeitig Erinnerungen zu wecken.

SHINING sind hier ein erfreulicher Strohhalm, zumal sie mit Kvarforth nicht nur einen begnadeten Bandleader vorzuweisen haben, sondern mit Hellhammer auch noch eine Legende in ihren Reihen wissen. Insgesamt sind auf „II: Livets Ändhallplats“ sechs Stücke zu finden, wobei „Att Med Kniv Göra Sig Illa“ wegfällt, da es sich bei diesem zweiten Track nur um ein atmosphärisches akustisches Zwischenspiel handelt, das als Überleitung zu dem mächtig beeindruckenden „Ännu Ett Steg Närmare Total Utfrystning“ dient. Alle Songs der Scheibe haben Überlänge, was kurzlebige Geister schnell langweilen mag, doch wer sich mit den Songs etwas beschäftigt, wird sie keinesfalls als langatmig oder gar öde in Erinnerung behalten – vielmehr wird dem Hörer die gekonnt gehandhabte Atmosphäre, die von majestätisch melodiös bis zerberstend Dunkel reicht, im Ohr bleiben. Auch das über Strecken puristische und fast schon an Monotonie grenzende Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug wird nicht eintönig, sondern voller ursprünglicher Emotion und Nostalgie nachklingen.

Die Vocals von Kvarforth begleiten kehlig düster die rauhen Melodien, ohne zu dominieren, wirken meist verzweifelt und schwerfällig, jedoch nie überdrüssig. Die Spielzeit wird von der Vielfalt, dem Variantenreichtum und dem ausgeprägten Feingefühl für den Einsatz von Melodie und Härte geprägt, wobei die vordergründig lange Dauer der einzelnen Songs durch die dichte Atmosphäre vollständig in den Hintergrund gedrängt wird. Leider wollte sich bei mir, auch nach intensiver Beschäftigung mit „II: Livets Ändhallplats“, nicht die vollkommene Zufriedenheit mit der Scheibe einstellen.

SHINING zelebrieren hier zwar hervorragenden „alten“ Black Metal, ohne sich Schwächen zu leisten – ja sogar die Atmosphäre ist stimmig – doch fehlt für mich persönlich die Seele, die die nun gealterten Alben noch zuhauf hatten. Oder liegt es doch nur daran, dass man im Abyss einfach keinen standesgemäßen rohen Black Metal Sound hinbekommt? Entscheidet selbst, ob „II: Livets Ändhallplats“ der unaufhaltbare Überflieger, oder einfach nur brilliant ist.

10.01.2002

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