Sjodogg - Landscapes Of Disease And Decadence

Review

Nach dem ersten Eindruck von SJODOGGs „Landscapes Of Disease And Decandence“ war ich zunächst wie weggetreten. Wann hatte ich zuletzt eine so minimalistische und zugleich bedrohliche Präsenz von bösartiger Dunkelheit und Ausdrucksstärke erlebt? Doch nur zu SATYRICONs „Now, Diabolical“, das mich auch heute immer wieder zu fesseln vermag. Wieder sind es Norweger, und erneut ist es Osmose Production, die ein echtes Händchen für atmosphärisch dichten Black Metal beweisen. Denn das, was dieses Debüt-Album sehr viel besser als so manch andere Langrille in diesem Genre macht, ist die Kombination aus gnadenlos guten Songs, einer präzisen Produktion, der Vision düsterer Musik und einer das Album permant umgebenden satanischen Aura.

„Landscapes Of Disease And Decadence“ besticht durch seine puristische, nahezu sphärische Reinheit und einer eiskalten Eleganz, wobei sich die Arrangements zwischen perfektionierter Monotonie und gelebter Finsternis bewegen. Vor allem wenn sich die Band in schnelleren Passagen wie in „Inglorious Fever Of Antonius“, „Bethren Of The Weeping Corpses“ oder „Sentinels Of Several Flesh“, den wohl aggressivsten Kompositionen des Albums, nahezu hypnotisch bis zur Trance steigert, und die Seele auf Dauer tatsächlich die eisige Kälte Norwegens spürt, entwickelt dieses Album eine unbändige Kraft, der man nur schwer zu entkommen vermag. Letztendlich bleibt die Frage, ob man das überhaupt möchte…

Dabei klingen die Vocals von Vulnus zu jeder Zeit bedrohlich keifend, growlend, flüsternd oder beschwörend magisch, und auch der Rhythmusfraktion von Dracunculus (Gitarre), Tetrapus (Bass) und Hordeolum (Drums) muss uneingeschränkt Tribut gezollt werden, denn in bester Old-School-Manier wird auf „Landscapes Of Disease And Decadence“ Black Metal nicht nur einfach gespielt, sondern ambitioniert und eindrucksvoll in bester DISSECTION-Manier zelebriert. Beeindruckend ist auch das überraschend abwechslungsreiche „The Asphyxiation“ und das extrem bedrohlich wirkende „Kiss Of The Blowfly“.

Dieser Longplayer ist ohne Zweifel eines der besten und interessantesten Debüt-Veröffentlichungen im Black Metal der letzten paar Jahre und besticht durch eine brutal-kühle Atmosphäre, der nicht Viele gewachsen sein werden. Eindrucksvoll!

27.12.2007

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