Sleep Token - This Place Will Become Your Tomb

Review

Galerie mit 30 Bildern: Sleep Token - German Headline Rituals 2023 in München

SLEEP TOKEN wagen mit “This Place Will Become Your Tomb“ eine originelle Herangehensweise an das Rock- und Metal-Genre. Schon das Vorgängeralbum ”Sundowning” überraschte durch seinen mystischen Sound, gepaart mit moderner Ästhetik. Auch das neue Werk spielt mit diesen Stilen und geht dabei noch präziser vor.

SLEEP TOKEN und der Hang zur Schönheit

Der Sound bleibt im Laufe des Albums sauber und man merkt, dass hier sehr viel Mühe in der Produktion steckt. SLEEP TOKEN bewegen sich irgendwo zwischen modernem Progressive Metal und Pop Rock in Kombination mit einer ordentlichen Prise elektronischer Musik. Beinahe könnte man meinen, dass es sich bei der Band um eine weitere chartgesteuerte Auswucherung handelt, die lediglich einem Zahn der Zeit ihre Krone aufsetzen möchte.

Doch diese Vorverurteilung wäre mehr als ungerecht, denn das Kollektiv aus Großbritannien beweist, wie viel Kraft und Härte in musikalischer Ästhetik stecken kann. Angefangen bei dem brachialsten Track des Albums, “Hypnosis“. Während das Intro noch verhältnismäßig seicht beginnt, wartet der Folgetrack mit fulminanten Drums und kantigen Riffs auf. Der Gesang schwelgt über zu einer klagenden Melodie und zieht den Fokus auf eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit.

SLEEP TOKEN spielen mit den Gefühlen wie keine zweite Band. Fast wehleidig jault der Sänger in sein Mikrofon und zieht so die gesamte Umgebung in seinen Bann. “Alkaline“ gibt sich ebenfalls melancholisch und klingt fast so, als hätten KATATONIA dem Track einen Teil ihrer Schwermut ausgeborgt. Hingegen “Descending“ anfangs eine depressive Stimmung vermittelt, die praktisch nach BILLIE EILISH schreit.

“This Place Will Become Your Tomb“ hält sich wacker

Weder verliert das Album an Komplexität noch verliert es an Spannung. Immer wieder scheinen progressive Elemente aus dem geregelten Chaos hervor. “Like That“ mündet in einem flotten Trommelwirbel und integriert im Hintergrund träumerische Synthies.

“Telomeres“ hält die Balance zwischen ruhigen und schnellen Passagen aufrecht. Ebenjene Dynamik zeichnet SLEEP TOKEN aus. Auch wenn sicherlich an wenigen Stellen die Effekte etwas hochgegriffen wirken, zerstören sie dennoch nicht die Atmosphäre.

SLEEP TOKEN bleiben im Gedächtnis

Eins ist wohl sicher: SLEEP TOKEN vergisst man nicht so schnell. Dafür gibt es einfach zu viel zu entdecken und konzeptionell haben die Briten einiges zu bieten. Sie geben sich mysteriös und emotional. Trotz der fast schon zu sauberen Produktion wirkt nichts gestellt oder seelenlos. Ganz im Gegenteil.

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22.09.2021

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3 Kommentare zu Sleep Token - This Place Will Become Your Tomb

  1. Schraluk sagt:

    Ein wirklich tolles Album. Wie beim Vorgänger braucht man viel Zeit um sich wirklich auf den Sound einstellen zu können. Wer weder Berührungsängste zu Radiohead, Woodkid, The Black Dog und Billie Eilish, noch zu Leprous, Northlane und Vola besitzt, dem sollte mit Sleep Token geholfen werden. A propos Gefühlswelten, die schütteln die Engländer mächtig durcheinander. ‚Atlantic‘ und ‚Alkaline‘ sind die besten Beispiele dafür. Am selben Releasdate zwei unglaublich emotionale Slingshots, trotz komplett unterschiedlichem Sound. Sleep Token und Rivers Of Nihil. Mag ich.

    8/10
  2. ClutchNixon sagt:

    Ich ergänze noch um The Weekend, Iron & und Wine und Caligula’s horse. Angst vor emotionaler, zeitgenössischer Popmusik, wenn auch weitab alles Generischen, sollte man definitiv nicht sein Eigen nennen, um hier die Erfüllung zu finden. Tut man dies jedoch nicht, wird einen das hier gegenständliche Album reich belohnen.

    8/10
  3. Schraluk sagt:

    Sehr schön gesagt😎