The Atlas Moth - A Glorified Piece Of Blue Sky

Review

Der Weg führt die amerikanischen THE ATLAS MOTH auf ihrem Debüt „A Glorified Piece of Blue Sky“ hinaus in das große kosmische Nichts, wo sich manipulierte Delays mit wabernden Echos expansive Instrumentalschlachten liefern, wo sich die Band aus dem Alltag verabschiedet und mit Sternstaub um den Verstand bringt. Ein ewiges Downtempo schleppt sich durch die Songs, mal etwas ruppiger (soll heißen: dozer-lärmiger) fundiert, mal im oberen Bereich (dezidiert-feines guitar picking, sentimentale Leads), dazu ein Gesang, der zwischen röchelndem Schmerz und Subterranean-Homesick-Melancholie liegt, der bis in die Körperlosigkeit weit durch die Galaxien taumeln kann.

Souveräne Schwere und Tiefe, die sich behend zu Sprüngen aufrafft, ohne Aufhebens davon zu machen, nebenbei scheu hervorlugende Melodiösität, kaum je beliebig und ebenso wenig kalkuliert, also ein ausgeprägtes Gefühl für Notwendigkeiten und dafür, wie Dinge am besten zusammenpassen. Und das ist besonders hübsch dabei: die Kompaktheit, die konzentrierte Fülle, mit der die Band den Überfluss an musikalischen Möglichkeiten zurechtbürstet und bündelt, und doch den übersteuerten, schlammigen Gitarrenfiguren und ihrem grollenden, physisch stimulierenden Bass viel Raum lässt. Bands wie NEUROSIS oder ENVY sind hier (natürlich) Rollenmodell.

Offensichtlich suchen THE ATLAS MOTH so etwas wie eine Mode-unabhängige und Szenen-unabhängige Metal-Essenz: die wahre, massige Musik, die nicht vergisst, aus dem Sumpf geboren zu sein. Sie streiten für einen renaissancemäßig kaum abzusehenden bluesenen Metal, der mit allem, was heute der juvenile Metalcore- und Hardcore-Rest aufstellt, nichts zu tun hat, eher mit einem übel gelaunten Neil Young, dem man die Neigung zum Verzeihen ausgetrieben hat, mit allen böse-realistischen Traditionen, denen man die Satan- und Manson-Kaspereien ausgetrieben hat. Für mich ist DAS Metal, ohne alles, was normalerweise zu noch jedem Subgenre von Metal gehörte.

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18.09.2009

Der metal.de Serviervorschlag

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