The Slayerking - Tetragrammaton

Review

Galerie mit 15 Bildern: The Slayerking - Live in Siegburg - "Hurricanes And Halos"-Tour 2017

Die Veröffentlichung von „Tetragrammaton“ war eine schwere Geburt, ganz ohne Zweifel, hat es doch jetzt gute zweieinhalb Jahre gedauert, das Zweitwerk der griechischen Doom Metaller THE SLAYERKING zu veröffentlichen. Dass das Album aber eine gediegene Veröffentlichung verdient und sich somit die ins Endlose gezogenen Geburtswehen gelohnt haben, steht ebenso außer Frage. Denn mehr noch als das Debütalbum „Sanatana Dharma“ klingt Album Nummer zwei wie aus einem Guss. Ja, es ist ziemlich großartig. Mutter und Kind sind also wohlauf.

Trotz ins Endlose gezogenen Geburtswehen sind Mutter und Kind wohlauf

Dazu muss angemerkt werden, dass dem Rezensenten das Album schon seit geraumer Zeit vorliegt – und es hat sich trotz etlicher Durchläufe nicht abgenutzt. Der Opener „Bless Those Who Weep And Sell Their Tears To Unbelievers“ mit seinem harten Rhythmus, dem kernigen Bass, der dem Song untenrum ein äußerst rauhes Grundgerüst verleiht, den sparsamen Melodien und dem anklagenden Gesang von Efthimis Karadimas ist nach wie vor verdammt schmissig. Das ist dann zwar flott gespielt, aber Doom Metal im eigentlichen Wortsinn, und hier ist genau auszumachen, wer für Verdammnis und Untergang verantwortlich ist.

In die gleiche Kerbe schlägt „We Crucified The Pilgrims They Believed In You“ (die Songtitel sind dieses Mal übrigens allesamt etwas länger geraten), während „Story Of The Snake Who Grew Legs And Became A Lizard – The Slayerking“ auf abgehacktere Rhythmen setzt. Eher auf undurchdringliche und gefahrvoll dräuende Gitarrengespinste setzt Gitarrist Kostas Kyriakopoulos in „My Love Has Died On The Vine“, das in den richtigen Momenten immer wieder an Fahrt aufnimmt.

Der Bandsound von THE SLAYERKING ist spröde …

Der Bandsound von THE SLAYERKING ist natürlich sehr spröde, und die vorhandenen Melodien werden nicht vordergründig und sehr bedacht eingesetzt. Das Album ist also gewiss keine leichte Kost, und dafür steht Doom Metal ja generell nicht. Aber: „Tetragrammaton“ ist streckenweise richtig eingängig, wie bei „Where I Saw You Last Time Bleeding – Revelation“, bei dem schon mal die Fäuste zur Anfeuerung in die Höhe schnellen können.

„Queen Of Sheba Undresses Before Pulsating Chords“ wohnt hingegen mehr als nur unterschwellige Erotik inne. Selbst wenn der Gesang zunächst eher tonlos raunend denn lieblich säuselnd ist und die Gitarre das Hauptriff eher sägt. Aber in den Zwischenpassagen wechselt der Song in eine melodiöse, leichte Richtung, und der Phrase „Queen of Sheba leads the dance“ wird Leben eingehaucht: Da tänzelt dann die in luftige Tücher gehüllte Königin leichtfüßig durch die Szenerie… Abgerundet wird das Album durch das bedrohliche „Umbra Penumbra And Antumbra – Evil Eye“, bei dem sich nicht zuletzt Drummer George Karlis durch seine Vielseitigkeit auszeichnen kann. Der Mann kommt übrigens auf dem ganzen Album ohne Double-Bass-Geschichten aus; schnelle Tempi werden auf „Tetragrammaton“ sowieso ausgespart.

… aber „Tetragrammaton“ ist vielseitig und teilweise richtig eingängig

Wenn oben gesagt wurde, dass „Tetragrammaton“ wie aus einem Guss klingt, hängt das nicht zuletzt mit der Produktion von AVATARIUM-Gitarrist Marcus Jidell zusammen: Der Mann hat dem Album nicht nur einen trockenen und analogen, gleichzeitig aber auch druckvollen Sound verpasst, sondern auch die richtigen Klammern zwischen den Songs gefunden. Das Ergebnis kann sich jedenfalls hören lassen. Und selbst wenn das Album nur einen begrenzten Zuhörerkreis finden wird, da es sich nicht anbiedert und eher spröde wirkt – für diejenigen ist es aber eins der düstersten Erlebnisse dieses Jahres.

„Tetragrammaton“ kann – ausschließlich als Vinyl – im Shop des Off The Record Labels geordert oder für einen fairen Fünfer auf Bandcamp runtergeladen werden

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05.11.2019

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1 Kommentar zu The Slayerking - Tetragrammaton

  1. royale sagt:

    kaum sind die blätter bunt, zack krabbeln nun überall dooomige bands aus ihren löchern.
    gute scheibe und da das teil nur 5 euro bei bandcamp kostet, gibts noch’n extra punkt.

    8/10