Threshold - Psychedelicatessen (Definitive Edition)

Review

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Zeitgleich mit dem Debütalbum „Wounded Land“ veröffentlichen Nuclear Blast auch „Psychedelicatessen“ neu in der „Definitive Edition“-Re-Release-Reihe. Dabei hatte das THRESHOLD-Zweitwerk mit einem großen Problem zu kämpfen: Damian Wilson zeichnete hier nicht mehr für den Gesang verantwortlich. Sein Nachfolger Glynn Morgan liefert zwar eine durchaus ordentliche Leistung ab, am Versuch, die überlebensgroßen Fußstapfen seines Vorgängers auszufüllen, scheitert er aber.

Spieltechnisch hat sich die Band hingegen weiterentwickelt und auch das Songwriting ist durchdacht. Dafür sind die großen musikalischen Momente etwas spärlicher gesät als noch auf „Wounded Land“. Die Songs klingen etwas härter, dabei aber auch gleichförmiger. Nur wenige Stücke stechen aus der Masse an gutem, aber leider eher unspektakulären Material heraus. So klingt beispielsweise „Will To Give“ wie ein Vorläufer des 2002er „Critical Mass“-Krachers „Fragmentation“, ist aber nicht so ausgereift wie dieser.

Echte Lichtblicke sind die Gänsehaut-Ballade „Under The Sun“ und das fantastische „Innocent“, der Rest des Albums bleibt eher im oberen Mittelfeld hängen. Das ist zwar Jammern auf hohem Niveau, aber wenn man bedenkt, was diese Band später noch alles geleistet hat, dann zählt „Psychedelicatessen“ eben zu den schwächeren Scheiben des Sextetts.

Dafür überzeugt die Zusatzausstattung. Wie bereits beim Inside-Out-Re-Release von 2001 wurde das Album um einen zweiten Silberling mit der kompletten „Livedelica“-EP ergänzt. Letztere bietet fünf Live-Aufnahmen aus dem Jahr 1995, die mit Glynn Morgan am Gesang eine schöne Dreingabe für alle Fans darstellen. Mit „Sanity’s End“, „Innocent“, „Surface To Air“ und „Paradox“ entsprechen 80 Prozent der Songs genau den Highlights der ersten beiden THRESHOLD-Scheiben und auch „A Tension Of Souls“ kann sich durchaus hören lassen. Auf einer Bonus-Scheibe sind die fünf Live-Stücke bestens aufgehoben und dürften jeden erfeuen, der sie nicht bereits als eigenständige Veröffentlichung erworben hat.

Dazu gibt es satte vier Bonustracks, von denen zwei ebenfalls auf der 2001er Re-Release-Fassung vertreten waren. „Lost“ ist eine Synthie-lastige Ballade der Kategorie „nett, aber nicht zwingend“, während „Intervention“ bereits auf „Wounded Land“ als Re-Release zu finden war. Hier wurde der Song aber neu eingespielt, wodurch man einen direkten Vergleich zwischen dem Gesang von Glynn Morgan und jenem von Damian Wilson ziehen kann (Wilson gewinnt erwartungsgemäß), während die Instrumentalfraktion und der Mix sich hörbar verbessert haben. Die beiden anderen Bonustracks wurden zuvor mit dem 2009er „Paradox“-Boxset veröffentlicht und während „Fist Of Tongues“ nicht so recht zünden will, stellt „Half Way Home“ sogar einige der ursprünglichen Album-Tracks in den Schatten.

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07.09.2012

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