Tokyo Blade - Time Is The Fire

Review

Galerie mit 3 Bildern: Tokyo Blade - Bang Your Head 2013

TOKYO BLADE haben eine neue Platte am Start. Dieser Sachverhalt sorgte in den vergangenen Jahren nicht immer für Begeisterung. Die stilistischen Schlenker bei diversen Alben sorgten nur bedingt für Begeisterung. Im Januar 2025 steht „Time Is The Fire“ in den Plattenläden. Können die ehemaligen Helden der NWoBHM 2025 noch relevante Musik kreieren? Oder gibt es ein belangloses Alterswerk von gelangweilten Musikern im Rentenalter?

TOKYO BLADE gehören zu der Essenz der NWoBHM

Anfang der 80er Jahre legten TOKYO BLADE mit dem selbstbetitelten Debüt und „Night Of The Blade“ zwei Scheiben auf den Tisch, die den bis heute anhaltenden Heldenstatus der Truppe zementieren. Wie viele ehemalige Mitstreiter der britischen Welle schreiben auch TOKYO BLADE keine Erfolgsgeschichte. Diverse Auflösungen und Neugründungen sorgen dafür, dass die einst gefeierten NWoBHM-Helden quasi in der Versenkung verschwunden sind. „Time Is The Fire“ ist das 13. Full Length Release des Quintetts.

Der erste Blick auf die Eckdaten von „Time Is The Fire“ lässt wenig Gutes erahnen. 75 Minuten Gesamtlaufzeit, verteilt auf 14 Nummern. Das erinnert an den wenig überzeugenden Output „Conqueress – Forever Strong And Proud“ von DORO aus dem Jahr 2023, wo viel Masse, aber wenig Klasse, zu finden war. Was liefern uns TOKYO BLADE auf “Time Is The Fire”?

Der Auftakt „Feeding The Rat“ kommt mit reichlich Effekthascherei unorthodox aus den Boxen, ohne dass der Einstieg mitreißen kann. Das Soundgewitter dürfte an der einen oder anderen Stelle eher für Stirnrunzeln sorgen, allen voran der überzogene Hall auf den Vocals. Deutlich gradliniger ist „Moth To The Fire”, wobei Sänger Alan Marsh wie beim Vorgänger abgemischt wird und dadurch unnatürlich rüberkommt. Die mehr als sechs Minuten „Man On The Stair” setzen auf Samples und dunkle Attitüde, der aufgepeppte Gesang rückt mehr in den Hintergrund, aber viel mehr als einen Standardrocker gibt es nicht auf die Ohren.

So beginnt die Suche nach den Highlights auf „Time Is The Fire“. Die Ballade “Going With The Flow” gehört nicht in diese Rubrik und sorgt für gelangweilte Gesichter. Da helfen auch ein paar interessante Riffs im hinteren Bereich der Nummer nicht weiter.

Schwung in die Sache bringt „The 47“, auch wenn das Klavier etwas zu penetrant klimpert. Den Ball nimmt „The Devil In You” auf und TOKYO BLADE zeigen anno 2025, dass die Truppe doch noch vernünftige Metal-Nummern kreieren kann. Das Pulver ist aber schnell verschossen und „Soldier On” rückt wieder in Richtung Hard Rock, wobei das Ding zu den besseren Stücken auf „Time Is The Fire“ zählt.

Über den starken Refrain bei „Don’t Bleed Over Me” dürfte sich die Hörerschaft freuen, auch wenn die balladeske Umrandung wenig zwingend ist. Tracks wie „The Six Hundred“ oder „We Burn“ preschen durchaus ordentlich nach vorne. Das Problem bleibt der künstlich und steril klingende Gesang, der den durchaus stark aufspielenden Instrumentalisten die Atmosphäre nimmt. Der Stampfer „Ram” zum Scheibenende lässt nochmals aufhorchen, wobei das mehrfach angesprochene Gesangsproblem auch den Abschluss in Richtung Mittelmaß schiebt.

„Time Is The Fire“ liefert viel Masse, aber wenig Klasse

Das 13. Studioalbum von TOKYO BLADE macht dort weiter, wo das 2022er Release „Fury“ aufgehört hat. Es gibt erneut circa 75 Minuten Musik, die mehr oder weniger vor sich her dümpelt, ohne wirklich Akzente zu setzen. Sachen wie „The 47“, „The Devil In You”, „The Six Hundred” oder der Abschluss „Ram“ zeigen das noch immer vorhandene Potential der Herren. Die guten Ansätze versinken jedoch in der durchschnittlichen Masse. Dazu kommen die Vocals von Alan Marsh, die anscheinend ohne massive technische Unterstützung nicht mehr auskommen und steril wirken. Von dem, was TOKYO BLADE in den 80ern ausgemacht hat, sind die Protagonisten leider meilenweit entfernt.

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19.01.2025

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1 Kommentar zu Tokyo Blade - Time Is The Fire

  1. Werner sagt:

    Das sehe ich wie Jürgen,

    und das muß ich als riesiger Tokyo Blade Fan aus den 80ern sagen, boah, was hab ich denen ihre Platten rauf und runter gehört. Aber die letzten beiden Alben erreichen mich nicht mehr, wirken auf mich routiniert dahingeschludert.

    Schade!

    5/10