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Tracer - El Pistolero

Review

Galerie mit 10 Bildern: Tracer - Water For Thirsty Dogs Tour

Spätestens seit ihrem Auftritt bei der PopKomm im Jahre 2011 sind TRACER aus Adelaide/South Australia hierzulande keine unbekannte Band mehr. Ihr aktuelles und insgesamt drittes Album, „El Pistolero“ verstehe ich als eine Art Konzeptalbum, das -wie die Band unumwunden zugibt- von Robert Rodriguez‘ Film „Desperado“ inspiriert ist. Witziges ZZ TOP-Spanglisch im Titel und Kevin Shirley (u.a. LED ZEPPELIN, IRON MAIDEN, SLAYER) als Produzent machen die Erwartungen an diese Platte beträchtlich. Zuerst fällt auf, dass der beim Vorgänger „Spaces In Between“ (2011) bestechende, unbekümmerte Jamsessioncharakter zugunsten einer Nachdenklichkeit aufgegeben wurde, wie sie uns in den 1990er Jahren gern aus der Grungehauptstadt Seattle präsentiert wurde. Auf „El Pistolero“ geben sich die Brüder Michael (Gesang und Gitarre) und Leigh Brown (Gesang und Bass) sowie Schlagzeuger Andre Wise im Songwriting griffiger als zuletzt, was die neue Platte eingängiger, allerdings auch gleichförmiger und damit absehbarer macht. Radiotauglicher Stonerrock à la FU MANCHU und QUEENS OF THE STONE AGE trifft hier auf nicht näher spezifizierbare 70’s-Retroanleihen und eine deutlich zutage tretende Vorliebe für SOUNDGARDEN und besonders deren jungen Sänger Chris Cornell. Der Opener und Titelsong „El Pistolero“ besticht durch herrlich durchgängige, tief grummelnde Gitarren und noch tiefer grummelnde Bässe. Im Kontrast hierzu stehen der relativ hohe Gesang sowie das mechanisch anmutende, an ZZ TOPs Frank Beard erinnernde Schlagzeug. Mit „Lady Killer“ setzen die drei dann noch einen drauf und liefern einen Refrain, der sich live zu einer echten Hymne entwickeln dürfte. Leider fällt das Album mit dem folgenden „Dirty Little Secret“ in eine fade Phase, die erst von „Hangman“, einem halbakustischen Song, der aus der Feder von THE TEA PARTYs Jeff Martin stammen könnte, unterbrochen wird. Das kracherte „Manic For Ya“ und „Until The War Is Won“, das mit seinen twangenden Gitarren tatsächlich in einen Filmsoundtrack passen würde, versöhnen mich als Hörer jedoch wieder für zuvor erlittene Ermüdungsanwandlungen. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, auf die wie Füllmaterial wirkenden Songs „Santa Cecilia“ oder „Scream In Silence“ zu verzichten und statt eines Albums erst mal eine EP zu veröffentlichen. Oder sich etwas mehr Zeit für entspanntes Schreiben zu lassen und noch weitere Hits zu dichten. So kann ich „El Pistolero“ leider nicht als die erhoffte Überbombe anpreisen, dafür jedoch als cooles Rockalbum empfehlen.

 

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09.05.2013

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