Undertow - Unit E
Counterforce 
Wenn man eine Band mit dem deutschen Trio UNDERTOW in Verbindung bringen sollte, dann dürfte das ohne Zweifel CROWBAR sein. Nicht nur, daß UNDERTOW die New-Orleans-Helden auf Tour durch Deutschland und die Schweiz als Vorband begleiteten; Kirk Windstein höchstpersönlich fungiert hier auf einem Track („Gone“)als Gastsänger. Darüberhinaus taucht Michael HuBurn von END OF GREEN ebenfalls auf einem Song auf („Slope“). Dabei muß sich Sänger/Gitarrist Joachim Baschin stimmlich garnicht hinter den Gästen verstecken. Er setzt vor allem auf melodischen, sehr kraftvollen Gesang. Auch wenn er am Mikro beileibe nicht so kehlig und brutal klingt wie Kirk Windstein, seine Vocals sind vom Stil her vergleichbar (was meines Erachtens auch schon eine reife Lestung ist!). Angesichts dieser starken Gesangsleistung wirkt die restliche Instrumentierung eher unauffällig. Die Musik UNDERTOWs lässt sich als eine Mixtur aus Doom Metal und straightem Thrash beschreiben. Hier ist der Vergleich zu CROWBAR nicht ganz gerechtfertigt. Während CROWBAR sich über berstende Heaviness definieren, beschränken sich UNDERTOW häufig auf gradlinige Riffs und melancholische Harmonien. Auf „Unit E“ herrscht daher größtenteils Schwermut, die aber immer wieder durch schnellere Thrash-Nummern aufgelockert wird („Start From Scratch“, „Code-X“). Insgesamt einige sehr gelungene Songs und rundum überzeugende Vocals. Woran’s hier noch happert ist der Sound. Die dumpfe und kraftlose Produktion raubt der Musik eine ganze Ecke an Intensität und hemmt meine Begeisterung. So muß man sich Durchlauf um Durchlauf das Material ‚erarbeiten‘, doch zum Umhauen reichts letztlich nicht. Dennoch ist „Unit E“ empfehlenswert, gerade weil nicht allzuviele Bands in diese Kerbe schlagen. Vor allem CROWBAR-Fans sollten die Platte mal anchecken, und das nicht allein wegen Kirk Windsteins Gastauftritt.
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