Glenn Hughes
Die Autobiografie

Special

Glenn Hughes

Wenn der Name Glenn Hughes fällt, dann horchen Fans von DEEP PURPLE sicherlich zuerst auf. Glenn Hughes hat nämlich u.a. auf dem Klassiker und Meilenstein „Burn“ von DEEP PURPLE sein Können am Bass und hinter dem Mikrofon gezeigt und sich damit ein Denkmal erschaffen. Dass es sowohl vor als auch nach DEEP PURPLE ein musikalisches Leben von Glenn Hughes gab und gibt, davon zeugt seine aktuelle Autobiografie.

Glenn Hughes hat seit den 60ern bei unzähligen Bands und Projekten mitgearbeitet. Angefangen mit der Beat-Combo FINDERS KEEPERS, über die ersten internationalen Erfolge mit TRAPEZE und seinem endgültigen Durchbruch bei DEEP PURPLE. Im Lauf seines Lebens hat Glenn die Bekanntschaft mit Größen des Rock-, Film- und Musikbusiness gemacht. Die Liste dieser Bekanntschaften liest sich wie eine Musikbibel und führt dazu, dass man seine Autobiografie verschlingen muss, wenn man auch nur einen Funken Interesse an Musik bzw. an Musikgeschichte der Neuzeit hat. Es fallen Namen und Bands wie (der mittlerweile obligatorische) Lemmy (MOTÖRHEAD), Rob Halford (JUDAS PRIEST), Gary Moore (R.I.P.), Ozzy Osbourne, Ritchie Blackmore (DEEP PURPLE), Mick Jagger und Ron Wood (ROLLING STONES), Frank Sinatra, AC/DC, David Bowie, Tom Hanks und Dan Aykroyd, Ronnie James Dio (R.I.P., u.a. DIO, BLACK SABBATH), Joe Lynn Turner, Linda Blair, THE KLF, Lars Ulrich (METALLICA), ANTHRAX, David Coverdale (u.a. DEEP PURPLE, WHITESNAKE) und VAN HALEN, um nur einen Überblick zu geben.

Hinsichtlich des Schwerpunkts der gut geschriebenen und lebendig wirkenden Biografie, wird natürlich Glenns musikalische Reise von TRAPEZE über DEEP PURPLE, sein kurzes Gastspiel bei BLACK SABBATH bis hin zu seiner aktuellen Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION durchleuchtet. Allerdings lässt er dabei auch die Hosen runter und beschreibt bis in kleinste Detail seine Drogensucht und deren Ausmaße. Wenn man bedenkt, dass Glenn als unbeschriebenes Blatt in dieser Hinsicht startete und beinahe vollkommen im Drogensumpf unterging, ist es erstaunlich, dass er heute noch am Start ist, und zwar körperlich wie geistig gesund.

Dabei nimmt Glenn kein Blatt vor den Mund. Er berichtet, teilweise namentlich, von den Dealern, gibt Einblick in viele einzelne Szenarien und seine Psychosen werden ebenfalls gut dargestellt (z.B. wie er Nackt auf dem Dach seines Haus sitzt und sich vor Nazis und anderen Gestalten versteckt). Kurios ist auch die Tatsache, dass viele Personen erwähnt werden, die damals ebenfalls dem Koks und anderen Drogen verfallen waren. Einige dieser Künstler sind heute noch unterwegs. Rein geschichtlich fühlt man sich oft einfach mitgerissen, wenn Glenn in der Vergangenheit kramt. Man kann es quasi vor seinem inneren Auge mitansehen, wie Glenn und DEEP PURPLE vor ca. 400.000 Fans beim California Jam spielen oder dem Auftritt in Jakarta, Indonesien, bei dem ein Freund von Glenn sein Leben ließ.

Die Autobiografie von Glenn Hughes ist ein wirklich lesenswertes Werk. Nicht nur vor dem Hintergrund, dass man viel von den besagten Bands und Musikern sowie deren Geschichte erfährt, es ist auch ein wenig Mahnmal, die Finger von Drogen zu lassen. Und wenn man Glenn Glauben schenken darf, was man mit Sicherheit kann, hat er in seiner Karriere über 1 Mio. Dollar für seinen Konsum ausgegeben. Dabei wird der Zeigefinger erst zum Schluss des Buchs geschwungen, allerdings nicht vom Charakter einer Belehrung sondern eher in Form eines geläuterten Musikers, der nie aufgegeben hat.

10.06.2012

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1 Kommentar zu Glenn Hughes - Die Autobiografie

  1. Marx sagt:

    Ritchie Blackmore von Black Sabbath? Hab‘ ich auch noch nicht gewusst…da hat ja jemand wieder mal spitzenmäßig recherchiert!!! Respekt!!! Und Dan Aykroyd und Ronne James Dio kannte ich auch noch nicht…man lernt halt nie aus!!!
    Nichts für ungut; aber solche Schnitzer tragen einfach nicht zu einem guten Ruf bei!!!