Brimstone Coven
Ich habe das Gefühl, dass das Musizieren der gesamte Grund für meine Existenz ist!

Interview

BRIMSTONE COVEN haben einige Umbrüche hinter sich. 2011 von Sänger, Gitarrist und Songwriter Corey Roth gegründet und mit John Williams (Gesang), Andrew D’Cagna (Bass) und Justin Wood (Schlagzeug) vervollständigt, folgte ach zwei EPs der Plattenvertrag mit Metal Blade Records, welches die beiden EPs als Debütalbum veröffentlichten, gefolgt von „Black Magic“ 2016. Im folgenden Jahr erfolgten die Trennung vom Label als auch von Sänger John und Schlagzeuger Justin, welcher durch Dave Trik ersetzt wurde. Nunmehr als Trio wurde das sehr dunkle „What Was And What Shall Be“ 2018 in Eigenregie veröffentlicht, das aber etwas unterging. Nun folgt via Ripple Music das neue Werk mit dem prophetischen Titel „The Woes Of A Mortal Earth“, auf welchem sich BRIMSTONE COVEN den typischen Elementen und Klischees des (okkulten) Retro-Rocks bedienen. Mit ihrer unaufgeregten, mehr als soliden, düsteren, gleichzeitig reichhaltigen und harmonischen Mischung voller Energie kann sich die Band mit ihrem ganz eigenen Charme locker im großen Haifischbecken des Vintage Rocks behaupten. Wir führten das folgende Interview mit BRIMSTONE COVEN.

Cover Artwork von BRIMSTONE COVEN "The Woes Of A Mortal Earth"

Cover Artwork von BRIMSTONE COVEN „The Woes Of A Mortal Earth“

Euer neues Album trägt den Namen „The Woes Of A Mortal Earth“. Das scheint ein perfekter Titel zu sein, nicht nur für doomige Klänge, sondern auch für den aktuellen Zustand der Welt in dieser Corona Pandemie! Was hattet ihr dabei im Sinn, was ist eure Botschaft und wie ist die Verbindung zu den Texten?

Der Name des Albums stammt aus den Texten des Stück „Song Of Whipoorwill“. Die Zeile stach irgendwie heraus und wir dachten, dass es ein großartiger Titel für das Album sein würde. Es ist eine eindeutige Anspielung auf den heutigen Zustand der Welt. Wir hatten das Lied geschrieben und den Titel herausgesucht, bevor das Coronavirus begann, also war es ein Zufall. Die meisten Texte auf dem Album sind doomig und düster, also passt alles gut zusammen.

Wovon handeln denn die Texte? Gibt es ein Thema, dass sich durchzieht?

Der Großteil der Texte basiert im Okkulten, Zauberei und satanische Themen. Einige der Texte handeln mehr von persönlichen Prüfungen und Schwierigkeiten im Leben und den dunkleren Reflexionen davon. Wir wollen es gruselig halten.

Wo siehst du im Vergleich die Unterschiede zwischen „The Woes Of A Mortal Earth“ und den vorherigen Alben, die dazu geführt haben? Hattet ihr etwas am Songwriting-Prozess geändert und wie siehst du die musikalische Entwicklung von BRIMSTONE COVEN? Wie haben sich die Songs im Laufe der Zeit verändert und entwickelt?

Was das Songwriting angeht, haben wir die gleichen Formeln beibehalten und sie von Album zu Album verfeinert. Jedes Mal, wenn wir ein neues Album aufnehmen, nehmen wir das, was wir aus früheren Alben gelernt haben, und wenden es auf das nächste an. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis des neuen Albums. Es ist ziemlich genau so, wie wir es wollten, bevor wir überhaupt mit der Aufnahme begonnen haben. Wir bemühen uns nur, mit jedem Album effizienter zu sein.

Was kannst du uns über die Aufnahmen erzählen? Was waren die größten Herausforderungen im Studio? Was habt ihr von diesem Album gelernt?

Wir verwenden Methoden der alten Schule, um den rohen, reduzierten Sound zu erreichen, den wir erzielen möchten. Wir wollen niemals einen sehr polierten oder überproduzierten Sound für alles haben, was wir in BRIMSTONE COVEN tun. Dieses neue Album lief wirklich reibungslos, denn im Laufe der Jahre haben wir eine solide Formel entwickelt, die für uns funktioniert. Wir werden auf dem nächsten Album mit Sicherheit die gleichen Methoden anwenden.

Seit 2017 arbeitet ihr als Trio. Was sind die Vorteile für BRIMSTONE COVEN?

Zu einem Trio zu werden war der beste Schritt, den wir je gemacht haben. Unsere Persönlichkeiten passen sehr gut zusammen und es gibt kein Drama innerhalb der Band. In der Vergangenheit hatten wir ein paar Mitglieder, mit denen wir nicht immer so einfach zurechtkamen. Was die Instrumentierung angeht, gab es wirklich keine Hindernisse, aber wir brauchten eine Sekunde, um den Gesang zu überdenken, da wir keinen Leadsänger mehr hatten. Wir hatten schon früh eine ziemlich gute Idee darüber, dass wir als Trio arbeiten könnten, also waren wir bereit dafür.

Euer letztes Album „What Was And What Shall Be“ wurde von euch selbst veröffentlicht. Jetzt seid ihr bei Ripple Music. Was und wie waren die Erfahrungen, die ihr mit „What Was And What Shall Be“ gemacht hattet, wie läuft es jetzt wieder mit einem Label? Was sind eure Erwartungen?

Wir haben definitiv bemerkt, dass unsere Verkäufe nicht so stark waren wie bei Metal Blade, aber wir haben uns ziemlich gut geschlagen, da wir wirklich keine Presse außerhalb unserer eigenen Bemühungen hatten. Wir sind sehr dankbar, auf Ripple zu sein! Wir sind mit einer Handvoll Bands befreundet, die auch auf dem Label sind, also wussten wir, dass es ein guter Schachzug war. Todd ist ein großartiger Typ und Ripple ist ein Killer-Label! Wir gehen davon aus, dass wir und zusammen mit dem Label für zukünftige Releases weiterentwickeln können.

Ist Musik machen für dich eine Art spirituelle Erfahrung?

Musik machen ist definitiv DIE spirituelle Erfahrung, besonders für mich, aber ich denke, das ist es auch für Andrew und Dave. Ich habe das Gefühl, dass das Musizieren der gesamte Grund für meine Existenz ist. Es ist wirklich das, wofür wir leben, und ich habe das Gefühl, dass es sich zeigt, wenn wir Live spielen. Es gibt nichts Vergleichbares.

Wenn du die Atmosphäre von BRIMSTONE COVEN mit einem Film vergleichen würdest – welcher Film wäre das?

Ich muss sagen, das wäre der schwedische Stummfilm von 1922 namens „Häxan: Witchcraft Through The Ages“. Er enthält einige der gruseligsten und coolsten Szenen, die ich je in einem Film gesehen habe. Die Sets und Kostüme sind nicht von dieser Welt und ich habe seitdem nichts mehr gesehen, das dem Nahe kommt.

Die Coronakrise wirft ihren Schatten über uns alle. Wie ist die aktuelle Situation in eurer Region? Was denkst du, wie sich unser Leben nach dieser Krise verändern wird?

Derzeit sind wir immer noch im Lockdown und kommen gerade durch. Es war ziemlich schwer für uns, weil wir keine Shows spielen konnten, aber wir proben regelmäßig. Das hält uns zumindest gesund. Wir haben wirklich keine Ahnung, wie die Zukunft aussehen wird. Ich habe das Gefühl, dass es irgendwann wieder normal wird und das Leben so weitergeht, wie es immer war.

Was sind eure Pläne für die nächste Zukunft?

Die Zukunft hält mehr Shows und mehr Alben bereit. Wir haben bereits eine Handvoll Songs und Demos für ein neues Album geschrieben. Wir sind gespannt darauf, wieder auf die Straße zu gehen, sobald all dieses Coronavirus-Zeug weg ist.

Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!

Danke dir! Wir schätzen es. Wir hoffen, alle so schnell wie möglich wieder auf Tour zu sehen, und wir hoffen, dass alle ihren Kopf über Wasser halten mit allem, was auf der Welt vor sich geht. Haltet Ausschau! Glaubt!

06.10.2020

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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