Meshuggah
Interview mit Tomas Haake zu "Catch 33"

Interview

Das neue MESHUGGAH Album „Catch Thirtythree“ ist nun wirklich nicht leicht zu verdauen, geschweige denn zu verstehen. Eine starke Dreiviertelstunde Soundentgleisung, die sich als ein zusammenhängender Song entpuppt und selbst für geübte Ohren einen ganz schönen Brocken darstellt. Aber was heißt bei MESHUGGAH schon „geübt“? So schwer das Album für den Hörer zu erschließen ist, so schwer war es für die Band, es einzuspielen. Laut Trommler Tomas bewegte man sich dabei derart an der Grenze der eigenen Fähigkeiten, dass nicht einmal klar ist, ob aufgrund der Komplexität je ein Auszug des Songs den Weg ins Live Set finden wird. Im Folgenden erfahrt Ihr, warum die Musik bei MESHUGGAH jenseits aller Grenzen spielt, wie sich so abgefahrene Musik mit Mainstream Festivals verträgt und erhaltet nebenbei noch eine kleine Technik-Lehrstunde.

Meshuggah

Hi Tomas, wie geht’s Euch? Fasse doch einmal zusammen, was in letzter Zeit so bei Euch passiert ist. Ihr habt ja beispielsweise auf dem Ozzfest gespielt. Welchen Stellenwert hat so etwas für Euch?

Was den amerikanischen Markt angeht, haben wir dort einige hochkarätige Shows gespielt, wie jetzt z.B. das Ozzfest oder die Tour als Opener für TOOL. Ich weiß nicht, inwieweit uns das bei den Verkäufen geholfen hat, aber es hat uns definitiv geholfen, zu einem gefragten Live-Act zu werden. Dafür war dieser Umstand mit Sicherheit sehr zuträglich. In dem Jahr, nach dem wir mit TOOL auf Tour gewesen waren, merkten wir das ganz deutlich. 2003 haben wir eine Headliner-Tour in den USA gespielt, die wirklich gut verlief.

Also finden sich auf solchen Mainstream Festivals tatsächlich Leute, die mit Eurer komplexen Musik etwas anfangen können? Ich könnte mir vorstellen, dass es gerade auf dem Ozzfest, oder auch hierzulande bei Rock im Park oder Rock am Ring, für die Ihr ja dieses Jahr bestätigt seid, schwer sein dürfte, das passende Publikum zu finden.

Ich denke schon. Wir legen auf der Bühne aber auch nicht so viel wert darauf, ob unsere Musik nun technisch ist oder nicht. Wir wollen einfach einen bestimmten Output erreichen und dass die Energie rüberkommt. Ich glaube nicht, dass man verstehen muss, was wir tun, um die Energie zu spüren, die dabei herauskommt. Die Leute müssen nicht zwangsläufig MESHUGGAH Fan sein, um die Musik und die Energie zu fühlen. Vielleicht werden sie sie nicht kapieren, das tun nicht einmal viele unserer Fans. Uns ist es egal, aus welchen Gründen man unsere Musik mag oder nicht.

Ich erinnere mich an den Auftritt von TOOL bei Rock im Park 2001, als sie zwischen den H-BLOCKX und LINKIN PARK spielen mussten. Das war die reinste Verschwendung, weil der Großteil der Leute einfach nicht verstanden hat, was überhaupt abgeht.

Kann ich mir gut vorstellen. Wir werden einfach abwarten müssen. Wie Du schon sagtest, wissen wir insbesondere bei den Mainstream Festivals nicht, wie wir ankommen werden. Einer Menge Leute werden wir einfach egal sein, aber das ist nichts, worüber man sich vorher Gedanken macht. Man geht einfach hin, spielt und macht das beste daraus.

Werdet Ihr eher ältere, sprich leichter zugängliche Sachen spielen?

Das wird ziemlich gemischt ausfallen, so wie wir es eben immer machen. Das einzige Album, von dem wir nichts spielen, ist das erste, „Contradictions Collapse“. Es ist einfach zu weit von dem entfernt, was wir heute machen. Wir haben bereits vor Jahren aufgehört, diese Songs zu proben. Für uns ist es nicht relevant, wer wir jetzt im Moment als Band sind. Wir spielen trotzdem Sachen, die sogar bis zur „None“ EP zurückreichen, dazu Material von „Destroy…“, „Chaosphere“ und „Nothing“. Wir versuchen, einen Mix daraus zu machen. Nicht in erster Linie, um uns selber zufrieden zu stellen, sondern um die Fans zu befriedigen, die wir da draußen haben könnten, die eben „None“ oder eines dieser Alben mögen.

Wie würdest Du den Weg von „Nothing“ über „I“ zu „Catch Thirtythree“ beschreiben?

Ich denke, es gibt keinen konkreten Weg, den man da geht. Man tut einfach, was man in dem Moment fühlt. Auch wenn das nicht Teil Deiner Frage ist: das einzige Album von diesen dreien, das viel mehr verdient hätte, ist „Nothing“. Eben weil wir die Ozzfest Tour wahrgenommen haben, mussten wir alles übereilt machen. Wir hatten nicht die Zeit, alles so zu machen, wie wir es wollten. Die Produktion und die Vocals haben darunter wirklich gelitten. Das ist eine Schande, denn es ist wirklich ein großartiges Album. Aber um auf die Entwicklung zurückzukommen: ich weiß nicht, wie ich sie beschreiben sollte. Es liegt hauptsächlich daran, wie sich die Dinge und die Menschen entwickeln. Wir verändern uns ständig und wollen stets etwas herausbringen, das eine neue Wendung nimmt. Jedes Album soll etwas Einzigartiges beinhalten. Wir gehen jedes Mal an die Grenze des Rahmens, in dem wir uns bewegen. Wir versuchen, in unterschiedliche Richtungen zu gehen und jedem Album einen eigenen Twist zu geben. Ich glaube aber nicht, dass es eine tiefere Bedeutung hinter den Entwicklungen gibt, die wir auf diesen Alben durchgemacht haben könnten. Es ist keine bewusste Entscheidung, sondern lediglich das, was sich zur gegebenen Zeit richtig anfühlt.

Von Euren Thrash-Wurzeln habt Ihr Euch ja weit entfernt und sie durch die heutigen Soundcollagen oder „akustischen Bilder“ ersetzt. Habt Ihr Euch je Gedanken gemacht, einmal einen Soundtrack zu einem Film zu schaffen?

Ja, das würde uns sehr gefallen, schätze ich. Wenn jemand mutig genug wäre, uns darum zu bitten, würden wir das höchstwahrscheinlich angehen, je nachdem, um welche Art Film es sich handelt. Wir wurden ja schon gebeten, einen Song zum Soundtrack von „Underworld“ beizusteuern. Im Endeffekt wurde aber nichts daraus, weil es Schwierigkeiten mit dem Publishing gab. Aber daran denken tun wir schon! Besonders „Catch Thirtythree“ sehen wir als vertonten Film. Für uns entstehen dabei wirklich Bilder. Das Album ist in dieser Hinsicht sehr anregend. Genau das wollten wir damit erreichen. Ich muss Dir vollkommen zustimmen, wenn Du von „akustischen Bildern“ sprichst. Es ist die Soundversion eines Films.

Die Abkehr von unseren Thrash-Wurzeln hängt mit dem Bestreben zusammen, ständig neue Gebiete zu erforschen. Auf dem ersten Album hört man noch ganz klar, wo wir herkommen. Mit Bands wie METAL CHURCH, ANTHRAX, METALLICA oder SLAYER sind wir aufgewachsen. Der Wandel kam spätestens als wir anfingen, siebensaitige Gitarren zu verwenden. Wir haben unsere Art Riffs zu schreiben, neu überdacht. Der Einsatz von achtsaitigen Gitarren bei „Nothing“ mit der noch tieferen Saite, hat unsere Sicht der Dinge, die wir beim Riffing tatsächlich machen konnten, endgültig verändert. Ich schätze, dass wir uns auf „Catch Thirtythree“ einfach an die Gitarren gewöhnt haben. Die Herangehensweise an das Riffschreiben hat sich auf die Möglichkeiten eingestellt, die man mit einem Achtsaiter hat. Das kommt auf „Catch Thirtythree“ sehr gut herüber, weil es die Gitarren für das gebraucht, was sie wirklich leisten können. Die technische Seite, sprich: welches Drum Setup oder welche Gitarren Du verwendest, kann tatsächlich neue Ideen hervorbringen. Wir wollten immer mit Sounds experimentieren und sehen, was wir aus den Instrumenten herausholen können. Die Veränderungen, die Du auf den letzten Alben hören kannst, hat sicher auch viel mit diesem Umstand zu tun.

Eure Alben machten auf mich immer einen recht konzeptionellen Eindruck. Dabei scheint jede Scheibe eine Momentaufnahme zu sein, die für den nächsten Output schon nicht mehr relevant ist. Und das nicht nur auf der technischen Seite, die Du gerade erläutert hast, sondern auch songwriterisch. Würdest Du sagen, dass Songs auf dem nächsten Level neue Ausrüstung voraussetzen?

Nein, nicht unbedingt. Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir aus so vielen verschiedenen Bausteinen wählen können. Wir hätten keine Skrupel, etwas old school beeinflussteren Thrash zu verwenden. Natürlich würden wir ihn nach MESHUGGAH klingen lassen. Wir haben die Grenze überschritten und wissen, dass es in dem Soundrahmen, den wir bis jetzt durchschritten haben, so viel gibt, das wir tun können. Das gibt uns eine gewisse Freiheit in dem, was wir tun. Dieses Album ist kein Wegweiser, wohin wir gehen. Auch wenn es komplett programmierte Drums verwendet, ist es MESHUGGAH. Momentan schreiben wir Material für das nächste Album und das wird wieder viel typischer werden. Die Art zu Schreiben ist eine viel typischere, es wird einzelne Songs und Live Drums geben. Wahrscheinlich wird es sehr diversifiziert sein. Wir wissen es noch nicht genau, weil wir noch nicht genug geschrieben haben, aber diese Entwicklung zeichnet sich schon jetzt ab. Man wird ältere Einflüsse hören können, die mit unserer heutigen Art, die Instrumente zu spielen und Songs zu schreiben, vermischt werden. Es wird ein guter Mix aus Sachen sein, die einfach MESHUGGAH sind, wenn Du so willst.

Wusstet Ihr bereits vor den Aufnahmen zu „Catch Thirtythree“, dass Ihr einen Drumcomputer verwenden würdet?

Nein, zunächst nicht. Wir haben angefangen „Catch Thirtythree“ zu schreiben, bevor wir die „I“ EP geschrieben haben. Damals haben wir Live Drums aufgenommen, haben aber relativ schnell bemerkt, dass es nicht das ist, was wir wollten. Wir kamen nicht in den richtigen Vibe. Also haben wir uns entschlossen, es erst einmal sein zu lassen, und „I“ aufzunehmen. Als wir damit fertig waren, und uns wieder an „Catch Thirtythree“ machten, hatten wir eine ganz neue Herangehensweise und fanden den richtigen Vibe und die richtige Stimmung für das Album. Wir haben viel Anstrengung darauf verwendet, diesen Vibe beizubehalten. Bereits in der zweiten Aufnahmesession haben wir bemerkt, dass die programmierten Drums diesen Vibe, den wir gesucht hatten, noch erweiterten. Die Drums sind fast schon emotionslos und extrem gleichförmig. Sie sind ziemlich reduziert, denn normalerweise verwenden wir einen Haufen Drums, die viel mehr in-your-face sind, als auf diesem Album, wo sie vielmehr die Riffs unterstützen.

Das Album ist insgesamt das riff-orientierteste, das wir je geschrieben haben. Die Drums bilden nur die Grundlage für die Riffs. Es klang einfach sehr cool und funktionierte sehr gut mit dem Vibe, den wir wollten. Deshalb haben wir uns dafür entschieden. Und wenn es jemand nicht mag, fuck him. In der Metalszene ist es ein Tabu, und vielleicht besonders für eine Band wie uns! Wir haben viele Fans, die sich mehr für den technischen Aspekt unseres Schaffens interessieren als für etwas anderes. Das ist irgendwo dämlich, aber OK. Eigentlich fühlt es sich sogar gut an, dieses Tabu zu brechen. Einfach, um es eben gebrochen zu haben. Uns ging es nie um den technischen Aspekt unserer Musik. Wir schreiben Zeug, das für uns faszinierend klingt. Es wird dann einfach technisch, weil uns eben genau das fasziniert, schätze ich. Es geschieht nicht um der Technik Willen. Deshalb denke ich, dass das die Leute vor den Kopf stößt: ‚Was läuft denn bei MESHUGGAH verkehrt? Ist ihr Drummer gestorben?‘, hahaha! Es ist definitiv ein neuer Ansatz, aber wir mögen den Sound. Und das ist unsere Hauptsorge: was klingt auf dem Album am besten? Welche Tools Du dann verwendest, um es so klingen zu lassen, ist für uns uninteressant. Solange das Ergebnis gut klingt, ist es uns egal, ob Du Gitarren oder Keyboards verwendest.

Also habt Ihr die Maschine verwendet, um den Vibe beizubehalten. Aber Du hättest die Drums auch von Hand einspielen können, oder?

Hätte ich können, klar. Aber das hätte ewig gedauert. Es liegt an den kleinen Dingen, die man beim ersten Hören gar nicht mitbekommt, und am rhythmischen Aspekt der Musik. Es kommt auch darauf an, wo Du den ersten Bund hast, da die Riffs über die Bünde gehen. Das und der Umstand, dass alles so oft neu geschrieben worden ist, Gitarrenparts wie Drumparts, sind der Grund dafür, dass wir programmierte Drums verwendet haben. Es wäre die Hölle gewesen, das live einzuspielen. Es hätte vielleicht sechs Monate gedauert, nur um die Drums einzuspielen. Und das nur, weil Du etwas lernst, dann ein wenig am Riff drehst, und daraufhin die Drums komplett neu lernen musst. Auch wenn die Veränderung nur im Detail sitzt. Das ist das aller schwerste: Du hast etwas verinnerlicht und willst es dann nur ein klein wenig abändern. Es ist viel einfacher, wenn Du es total veränderst. Du müsstest alles lernen, aufnehmen, wieder lernen, wieder neu aufnehmen, nur um am Ende des Tages zu entscheiden, dass Du es überhaupt nicht auf dem Album verwenden wirst. Es wäre so viel Zusatzarbeit gewesen und das Album wäre vielleicht erst im Herbst, wenn nicht gar nächstes Jahr erst herausgekommen. Wir haben uns für diesen Weg entschieden und es klingt großartig.

Werdet Ihr live Teile von „Catch Thirtythree“ verwenden?

Wir werden es versuchen. Nächsten Freitag fangen wir an zu proben. Wir wissen es noch nicht, weil wir das Material noch nie zusammen als Band gespielt haben. Wir werden es einfach ausprobieren und sehen, wie es funktioniert. Es wird wahrscheinlich ein Auszug aus dem Song werden, der um die sieben oder acht Minuten dauern wird. Das ist aber eigentlich kein Drumproblem, sondern ein Gitarrenproblem. Es ist wirklich, wirklich schwer das zu lernen. Du musst Dir Schemata zeichnen und selbst mit denen ist es verdammt schwer, korrekt zu spielen. Im Endeffekt hängt es davon ab, wie schnell wir den Teil lernen können.

Bei einer achtsaitigen Gitarre muss die Spannung auf der tiefsten Saite ja ziemlich schwach sein, oder?

Nicht unbedingt. Die Saite hat schon einige Spannung. Was Du allerdings tun musst, um die Spannung aufrecht zu erhalten, ist, den Hals zu verlängern. Das Maß ist ungefähr dasselbe wie bei einem Bass. Dadurch kannst Du immer noch Spannung drauf haben, aber trotzdem einen Ton tiefer spielen. Eine sechssaitige Standard mit 25 inch ist dann praktisch eine mit 32 inch. Der Hals ist einfach etwas länger. Es sind ganz schön große Geräte. Das ist auch ein Aspekt, den Du beachten musst, wenn Du anfängst, solche Gitarren zu spielen.

Also wechseln die Gitarristen die Klampfen, wenn Ihr live spielt?

Ja, das tun sie normalerweise. Für die ganzen älteren Songs verwenden sie die siebensaitigen Gitarren. Lediglich „Nothing“ und „Catch Thirtythree“, so wir denn Material davon einbauen werden, wären auf Achtsaitern.

Um auf das Album zurückzukommen. War es beabsichtigt, daraus einen einzelnen Song zu machen?

(wie aus der Pistole geschossen) Ja. Definitiv. Diese Idee haben wir jahrelang hin- und herdiskutiert.

„I“ war ja nun aber auch schon ein einzelner Song…

Ja, schon. Aber ich denke, nach „I“ fühlten wir einfach, dass es an der Zeit war, diese langjährige Idee umzusetzen und ein Full Length Album aufzunehmen, das aus nur einem Song besteht. Ich glaube nicht, dass es eine bewusste Entscheidung war, als wir „I“ aufnahmen. Manchmal haben wir daran [an „I“ – Anm. d. Verf.] einfach gearbeitet, um zu sehen wie es wird. Wir haben nie wirklich darüber nachgedacht, aber die Idee, eine EP mit nur einem Song von 21 Minuten herauszubringen, erschien uns ziemlich cool. Die Idee für „Catch Thirtythree“ war, wie gesagt, allerdings schon einige Jahre alt. Wir haben quasi nur das gemacht, was sich richtig angefühlt hat. Deshalb kam es jetzt eben so. Es steckt kein bewusster Gedanke oder dergleichen dahinter.

Langweilt Dich „normale“ Musik?

Hmm… nein, nicht zwingend. Das hängt davon ab, wie Du „normale Musik“ definierst. Was ich mag, mag ich eben und dann muss es auch nicht zwingend abgefahren oder komplex sein. Ich habe schon immer viel PINK FLOYD gehört und bin auch noch immer Fan. Es ist auf eine Art schwierige Musik, aber sie ist nicht technisch brillant. Vom technischen Standpunkt aus ist es einfach coole Musik. Was sich gut anhört, ist gut. Manchmal faszinieren mich Bands leichter, bei denen ich denke ‚was zur Hölle ist DAS?!‘. Trotzdem höre ich gar nicht so viele technische Bands. Bands wie DILLINGER ESCAPE PLAN, DON CABALLERO oder MARS VOLTA finde ich großartig, aber ich höre sie nicht täglich. Sie sind cool und überschreiten ihre Grenzen. Und das gefällt mir sehr. Aber es muss keine technische Musik sein, um mein Interesse zu entfachen. Es kann an einem besonderen Vibe oder einer Melancholie liegen. Wenn das eine Band gut macht, ist es stets gute Musik.

Fühlst Du als Musiker das Verlangen, Musik zu erschaffen, die sonst niemand macht?

Absolut. Wir sind definitiv nicht daran interessiert, wie alle anderen zu klingen. Wir wollen unser eigenes Ding machen und unsere eigenen Grenzen überschreiten. Genau das treibt uns an und fasziniert uns. Wir wollen eine Wendung finden, die für uns viel bedeutet. Das muss nichts sein, was der Durchschnittshörer in der Musik erkennt, sondern lediglich uns selbst befriedigen. Das ist der Hauptgrund. Wir schreiben diese Musik nur für uns. Wenn sie jemand anderem auch gefällt, ist das cool. Es ist das Faszinierende, Neue, Frische daran, das uns antreibt.

Wenn ich recht informiert bin, ist „Catch Thirtythree“ das letzte Album für Nuclear Blast. Wie geht es danach weiter?

Das wissen wir noch nicht. Wir haben noch nicht darüber entschieden, was wir tun oder wohin wir gehen werden. Nuclear Blast haben uns ein sehr ansprechendes Angebot gemacht, aber wir haben uns noch nicht entschieden. Wahrscheinlich wird diese Entscheidung aber in den nächsten Wochen fallen.

Wie sehen Eure weiteren Pläne aus?

Am 20. Mai startet unsere dreiwöchige Europatour, in deren Zug wir auch ein paar Festivals spielen werden, u.a. Rock im Park, Rock am Ring und das Download Festival in Donington. Ein paar Festivals sind zwar mit drin, aber es ist hauptsächlich eine Clubtour, die mit drei ein halb Wochen aber auch nicht lang ist. Gleich im Anschluss gehen wir nach Hause, haben zwei Wochen off und gehen dann gleich wieder ins Studio, um das nächste Album einzuspielen. Das wird wieder ein typischeres MESHUGGAH Album werden, wenn man es so ausdrücken will. Wir sind wirklich verrückt darauf, daran weiterzuschreiben. Wir werden sehen, wie es damit läuft und wie sich der Songwriting Prozess gestaltet und daraufhin entscheiden, ob wir für dieses Album noch mehr touren werden und vielleicht noch eine US-Tour folgen wird.

Wir wollen jedenfalls ein Album herausbringen, das wieder livetaugliches Material enthält. Es gestaltet sich sehr schwer, „Catch Thirtythree“ mit ins Live Set mit aufzunehmen. Allerdings war es dafür auch nie vorgesehen. Wir wollen einfach ein neues Album aufnehmen, das wir auch live spielen können. Unser Plan ist, das nächste Album hoffentlich so schnell wie möglich aufzunehmen und es wirklich gut zu machen. Danach werden wir uns dann wirklich aufs Touren konzentrieren. Ich hoffe, dass es dann sechs bis acht Wochen durch Europa geht, danach durch Japan, Australien und Südamerika. Vielleicht werden sogar zwei Europa- und zwei US-Touren daraus, wer weiß? Das hängt dann von den Angeboten ab. Im Moment sehen wir das nicht, denn dieses Album [„Catch Thirtythree“ – Anm. d. Verf.] ist nicht fürs Touren gemacht.

In der Vergangenheit habt Ihr Euch ja ganz schön rar gemacht…

Absolut! Das liegt auch daran, dass die Verkäufe in Europa nicht allzu gut liefen, sodass es nicht gerade einfach war, gute Touren zu bekommen. In den USA hat das anders ausgesehen. Es ist immer leichter, den einfachen Weg zu gehen. Jetzt wollen wir uns aber wirklich auf Europa konzentrieren, hier die Verkäufe ankurbeln und dadurch die Möglichkeit bekommen, auf Tour zu gehen. Wir lieben es, in Europa zu touren, weil es so unterschiedlich ist. Ständig neue Länder und neue Kulturen! Es macht viel mehr Spaß, hier auf Tour zu gehen als in den Staaten. Auch wenn es dort Unterschiede gibt, ist es eben immer noch eine einzige verdammt große Nation.

Galerie mit 26 Bildern: Meshuggah - Europe March 2024 Tour in Berlin
06.05.2005

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