Konzertbericht

Konzert vom | ,

PRAYING MANTIS weisen während des Soundchecks – bemerkenswert: “check, check… Pew-Ten-Shnit-Zel“ – auf ihren Keyboarder hin: einen MAC. Und als hätten sie es geahnt, fällt dieser während des Auftritts dann auch relativ fix aus und sorgt für einige Unpässlichkeit. Auch merkt man der Truppe mit neuem Sänger und Schlagzeuger an, dass sie vor dem Auftritt tatsächlich erst einmal geprobt hat. Dennoch: Nicht wenige haben sehnsüchtig auf den ultramelodiösen Hardrock der Veteranen gewartet und sind bereit, heute so einiges zu verzeihen. Die Stunde geht jedenfalls mit gefühlt drei gespielten Songs fix vorüber und die Männer bekommen sehr ordentlichen Applaus. Zum einen liegt das natürlich an den Hymnen, die PRAYING MANTIS in petto haben; allein der Einstieg mit “Children Of The Earth“ gerät grandios. Nicht ganz ungeschickt ist vielleicht aber auch, dass der neue holländische Vokalist von seinen britischen Bandkollegen in einer der technischen Zwangspausen aufgefordert wird: “Impress them with your language skills“. Was der macht und in tadellosem Deutsch Komplimente verteilt.

Und dann, kurz vor Mitternacht, wird das Ganze noch mal eine Umdrehung höher Richtung Metal-Heaven geschraubt. METAL CHURCH sind rund um Kurdt Vanderhoof vor einiger Zeit mal wieder reinkarniert und geben sich die Ehre. Und anders als bei den stilistisch gar nicht so weit entfernten VICIOUS RUMORS bin ich diesmal mit dem Rest einer Meinung: SO muss Power Metal! Die Band haut einen Klassiker nach dem nächsten raus, das heißt, mindestens jedes Titelstück ihrer früheren Alben plus “Watch The Children Play“ und „Badlands“. Und dann tatsächlich das gesamte erste Album. Geil. “Gods Of Wrath“! Und man muss Herrn Vanderhoof eines attestieren: Im Bereich der Rhythmusgitarre macht ihm kaum einer was vor; Rudi Schenker hin, Dave Mustaine her. So frontal vor den Latz geballert wird überdeutlich, was ein simples, aber eingängiges Killerriff eigentlich für eine coole Sache ist. Und dann noch eins. Und noch eins. Zumal, wenn die Band so punktgenau zusammenspielt, wie METAL CHURCH heute Abend.

 

Um dies entsprechend zu würdigen, möchte ich an dieser Stelle nichts weniger tun als auf einen zu Unrecht mehr oder weniger vergessenen Fachausdruck des vorvergangenen Jahrzehnts zurückgreifen: METAL CHURCH sind in dieser Nacht auf der Gartenbühne “tight wie ein Entenarsch“. So denn.

Fazit: Selten ist wohl irgendwo, zumindest Open Air, die Kutten- und Spandexdichte im 21. Jahrhundert so hoch wie hier, gleiches gilt für die Begeisterungsfähigkeit des Publikums und auch die der Bands. Tut mir leid, Blitz: Das hier kann echt kein Geheimnis bleiben. Spread the word…

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06.08.2013

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1 Kommentar zu -

  1. Marek sagt:

    Zweiter Versuch: Ich möchte selbst darauf hinweisen, dass sich in den METAL CHURCH-Teil mein persönlicher „MEGADEATH“-Moment eingeschlichen hat. Natürlich muss es „Watch The Children Pray“ heißen. Mit „r“ statt „l“ nach dem p. Und Vorfahren aus Fernost habe ich auch nicht…