Lamb Of God
Sänger Randy Blythe gibt Statement ab

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Lamb Of God

Randy Blythe, Sänger der US-Band LAMB OF GOD (im Bild vorne links), hat sich heute erstmals seit seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft in Prag zu Wort gemeldet:

Grüße. Hier ist D. Randall Blythe, ich melde mich aus meiner geliebten Heimatstadt Richmond, Virginia, Vereinigte Staaten.

Ich wurde vor kurzem auf Kaution aus dem Pankrác Gefängnis in Prag, Tschechische Republik, nach über einem Monat Inhaftierung entlassen. Jetzt, da ich zunächst einmal frei bin, würde ich gerne ein paar Dinge sagen.

Während ich im Gefängnis saß, hatte ich nur minimales Wissen darüber, wie mein Fall außerhalb der Tschechischen Republik gesehen wurde. Mir wurde von meinem Anwalt gesagt, dass ich von Gleichgesinnten aus der Musikindustrie, meiner Heimatstadt, Fans und, natürlich, meiner Familie große Unterstützung hätte.

Ich kann nicht ausdrücken, wie sehr es mich berührte, einen Bruchteil der Stimmen zu lesen, die für mich erhoben wurden. Von Legenden in meiner Musikgemeinde über Fans von der ganzen Weld und sogar Leuten, die vorher nicht von meiner Existenz wussten aber mit meiner Misere mitfühlten – ich bin wirklich demütig. Ich kann euch nicht genug für eure Gedanken und Gebete danken. Ich würde gerne besonders den Menschen aus Richmond, Virginia dafür danken, dass sie hinter mir stehen.

In den 48 Stunden, in denen ich nun zu Hause bin, haben mich viele Leute, die ich nie zuvor getroffen habe, auf der Straße angehalten, mir zugewunken und zugelächelt als ich vorbeiging oder im Restaurant Hallo gesagt. Alle haben gesagt: „Wir sind froh, dass du zu Hause bist, Randy.“ Ihr alle macht mich stolz und dankbar, dass ich Richmond mein Zuhause nennen kann.

Ich möchte sagen, dass ich während meiner Inhaftierung in Pankrác keinerlei Misshandlung erlitt, weder durch die Obrigkeit noch durch Mithäftlinge. Ich habe keine Sonderbehandlung erhalten und habe mit allen anderen zusammen eingesessen. Macht euch keine falschen Bilder, das war Gefängnis, keine Celebrity-Rehab-TV-Sendung. Aber ich wurde von den Wachen fair und von meinen Mitinsassen freundlich behandelt.

Menschen überall auf der Welt sterben an Hunger. Im Mittleren Osten und anderen Kriegsgebieten verlieren täglich Männer und Frauen ihre Leben. Ich hatte Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und niemand versuchte, mich zu töten. Ich kann mich nicht über einen kurzen Gefängnisaufenthalt beschweren, während Leute anderswo jeden Tag um ihr Überleben kämpfen.

Wenn es für notwendig gehalten wird, dass ich es tue, dann WERDE ich nach Prag zurückkehren und den Prozess ausfechten. Während ich meine Unschuld zu 100 Prozent behaupte, und das beständig weiterhin tun werde, werde ich mich NICHT in den USA, sicher vor Auslieferung und einer möglichen Strafverfolgung, verstecken.

Während ich dies schreibe, leidet die Familie eines Fans meiner Band unter dem unbeschreibbar tragischen Verlust ihres Kindes. Sie müssen sich mit konstant variierenden Medienberichten bezüglich der Umstände seines Todes herumschlagen. Ich bin verdächtigt, diesem jungen Mann mit boshafter Absicht schwere Körperverletzungen zugefügt zu haben, die zu seinem Tode führten. Zwar empfinde ich die Anklage gegen mich aberwitzig und unqualifiziert, meine Meinung macht hier aber keinen Unterschied. Die Klage existiert und für die Familie dieses jungen Mannes bleiben Fragen offen. Die schlimmstmögliche Schmerz bleibt.

Es ist ziemliches Allgemeinwissen unter Fans meiner Band, dass ich selber einmal ein Kind verloren habe. Ich bin unglücklicherweise auf intime Weise damit vertraut, wie sich ihr Schmerz anfühlt. Deshalb weiß ich nur zu gut, dass diese Familie in ihrer Zeit der Trauer ein paar echte Antworten braucht und verdient, nicht eine Medienexplosion, gefolgt davon, dass der vermutete Mörder ihres Sohnes sich wie ein Feigling tausende Meilen entfernt versteckt, während sie leiden.

Ich bin ein Mann. Ich wurde dazu erzogen, meinen Problemen entgegenzutreten, nicht vor ihnen wegzulaufen wie ein bockiges Kind.

Ich hoffe, dass Gerechtigkeit wiederfahren und die Familie von Daniel N. den Abschluss bekommen wird, den sie unzweifellhaft brauchen, um den Heilungsprozess zu erleichtern.

Ich fühle SEHR STARK, dass es als Erwachsener unverantwortlich und unmoralisch von mir wäre, nicht nach Prag zurückzukehren, wenn ich vorgeladen werde.

Hier geht es nicht um das Geld für eine Kaution. Hier geht es um einen jungen Mann, der sein Leben gelassen hat. Ich werde mit Ehre handeln und ich werde dafür kämpfen, meinen guten Namen wiederherzustellen.

Danke für das Lesen hiervon, ich wünsche euch allen Frieden.

Blythe ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, die Anklage bezieht sich dabei auf einen Vorfall aus dem Jahre 2010, bei dem Blythe den jungen Daniel N. von der Bühne geschmissen hatte, welcher zwei Wochen später an seinen Verletzungen verstarb. Für alle Interessierten gibt es hier noch die englischsprachige Originalbotschaft.

Galerie mit 26 Bildern: Lamb Of God - State Of Unrest Tour 2023 in Berlin
Quelle: Blabbermouth.net
06.08.2012

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