6ct Humour - IHuman

Wenn man sich die drei Jungs von 6CT HUMOUR im Booklet betrachtet, könnte man denken, dass es das Trio auf seinem ersten Album „iHuman“ so richtig krachen lässt. Doch Pustekuchen, denn schon der Opener „Small Step“ zeigt, dass 6CT HUMOUR zu den ruhigen Vertretern der Elektroszene zählen.

Das Trio aus Saarbrücken hat seinen musikalischen Platz irgendwo im Bereich Elektropop gefunden und strahlt dabei eine vor allem melancholische, teilweise sogar traurige Stimmung aus. Clubtaugliche Songs sollte man auf „iHuman“ daher eher nicht erwarten, vielmehr Songs, die einen gemütlich durch den Abend bringen. Die überraschend sanften Vocals passen dabei gut zu den dezent arrangierten Songs, die alles andere als Bombast ausstrahlen (wollen). Die Beats sind ebenfalls sehr zurückhaltend, die teilweise deutschen Lyrics („Licht der Zukunft“, „Wagnis und Traum“) rücken dadurch stärker in den Vordergrund. Es geht überwiegend schon sehr soft zu auf „iHuman“, hinzu kommen teilweise wirklich nette Melodien, wie im Rahmen des Titelsongs „iHuman“ oder „Chains Of Fear“.

Gegen Mitte des Albums wünscht man sich dann allerdings, dass 6CT HUMOUR trotz allem mal mit ein bisschen mehr Energie zu Werke gehen würden. Songs wie „Wizard On The Glade“, „The Same Blood“ und „Wagnis und Traum“ sind etwas ermüdend, eine druckvollere Produktion hätte dem ein oder anderen Song gut zu Gesicht gestanden. Die Beats wirken auf die Dauer einfach etwas platt und auch die Vocals laufen sich etwas tot. Zumindest ist der Sound bei „Time Clock Slavery“ und „Inside Insight“ zwischendurch en bisschen druckvoller, dafür würde man sich hier vielleicht einen Tick mehr melodische Qualität wünschen.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass „iHuman“ ein sympathisches und gut anzuhörendes Debüt einer noch jungen Band ist, das allerdings noch mit der ein oder anderen Kinderkrankheit zu kämpfen hat.