Aerosmith - Rock For The Rising Sun

Review

AEROSMITH können mit Recht behaupten, dass sie in ihrer über 40 jährigen Karriere einen Haufen Hits und somit Rockgeschichte geschrieben haben. 150 Millionen verkaufte Tonträger sprechen für sich, und wer hat nicht schon mal zu Nummern wie „Crazy“, „Walk This Way“ oder „Livin‘ On The Edge“ abgerockt.

Dass die Mannen um Frontmund Steven Tyler und Gitarrist Joe Perry auch immer ein sehr inniges Verhältnis zu ihren japanischen Fans hatten, ist ebenfalls ein Fakt. Nachdem 2011 in Japan aufgrund von Erdbeben und Tsunami die Katastrophe rund um Fukushima geschehen ist, hat die Band trotzdem im Herbst desselben Jahres eine Tour dorthin absolviert, um ihren Fans beizustehen – und sie für ein paar Stunden alles um sie herum vergessen zu lassen.

Dass bei ihrer Back On The Road-Tour eine Setlist zum Einsatz gekommen ist, die sich durchaus hören und sehen lassen kann, liegt wohl auf der Hand. Neben den Krachern „Love In An Elevator“ oder „Livin‘ On The Edge“ werden Klassiker wie „Toys In The Attic“, „Draw The Line“ und „Walk This Way“ dargeboten, abgerundet von so einigen Nummern, die vielleicht nicht immer im Standardprogramm von AEROSMITH vorhanden sind.

Dass die Band (bzw. Tyler und Perry) sich wiedereinmal zusammengerauft hat, ist bei der Bühnenpräsentation deutlich zu sehen. Steven Tyler ist noch immer eine Rampensau und gut bei Stimme. Kurios ist, dass die Kameraführung keinen Hehl darum macht, dass den Musikern per Teleprompter die Texte vorgegeben werden, denn diese sind häufig im Bild zu sehen. Positiv, dass die singenden Mitglieder anscheinend kein Problem damit haben. Schlagzeuger Joey Kramer scheint der relaxte Pol der Band zu sein, dennoch ackert er sich wie ein Dampfhammer durchs Programm.

Zwischendurch gibt es immer wieder Backstageszenen von der Band, Impressionen von japanischen Städten und Treffen mit Fans, bei denen die Musiker keinerlei Berührungsängste haben. Für amerikanische Verhältnisse gehen AEROSMITH sehr offen mit dem Atombombenangriff auf Hiroshima um, denn man sieht die Musiker betend vor einem Mahnmal stehen.

„Rock For The Rising Sun“ ist eine schöne Livedokumentation eines Japan-Trips von AEROSMITH. Bild (coole Lightshow und Kameraführung) und Ton (5.1, DTS Surround Sound) sind von allerbester Güte. Die Setlist lässt aber leider auch so einige Stücke vermissen, die man gern gehört hätte, wie z.B. „Janie’s Got A Gun“, „Cryin'“ oder ihren Superhit „I Don’t Want To Miss A Thing“ (vermutlich bedingt durch rechtliche Vorgaben beeinflusst).

11.07.2013

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