Arde - Ancestral Cult

Review

Mit „Ancestral Cult“ erblickt der zweite Longplayer der Berliner Schwarzmetaller ARDE das Licht der Welt. Bereits das selbstbetitelte Debüt, welches 2018 erschien, war ein Fest für Freunde des rauen, atmosphärischen Black Metal und genau hier macht „Ancestral Cult“ auch weiter. Alles an dieser Platte riecht förmlich nach frühen WOLVES IN THE THRONE ROOM, ALDA oder dem ALTAR OF PLAGUES Debüt „White Tomb“.

ARDE – Cascadian-Black-Metal direkt aus der Hauptstadt

Obwohl auch skandinavische Einflüsse herauszuhören sind, ist die Hauptinspiration von ARDE im Cascadian-Black-Metal zu verorten. Dementsprechend bieten sie melodische, zwischen schnellen und Mid-tempo Parts oszillierende Songs, mit einer teils euphorischen, teils melancholischen Stimmung an und überziehen alles mit einem dichten Teppich rauer Atmosphäre.

Die 5 Songs bewegen sich, bis auf eine Ausnahme, allesamt im Bereich zwischen 7 und 10 Minuten Länge und entwickeln ihre Wucht und Erhabenheit vor allem durch die Repetitivität der Riffs, und den dadurch entstehenden Spannungsbögen. Direkt beim Opener „The Birth Portal“ reiht sich ein schneidendes Tremolo-Riff an das nächste. Das 9-minütige „Halls of Ostara“ geht ähnlich vor, gönnt sich aber mehr Zeit mit eher langsamen, ausladenden Parts. Das kurze „Sile“ wirkt dagegen eher wie ein kurzes Zwischenstück, welches allerdings im Kontrast zum restlichen Album, ein Folkstück mit der Gastsängerin Amelia Baker vom US-Folk-Projekt CINDER WELL ist, inmitten des Album aufglüht und wie eine kurze Verschnaufpause wirkt. Diese wird dann aber mit „The Birch“ jäh unterbrochen und geht dann mit „Visica Piscis“ zu Ende. Hier verstecken sich im letzten Drittel noch eine lange, ruhige Passage, gespickt mit baskischen Spoken Word Samples, welche dann langsam abklingt und im Nichts verhallt.

Das Songwriting bewegt sich über die gesamte Albumlänge im Spannungsfeld zwischen ausladenden Songstrukturen, teils wirklich starken melodiösen Riffs und einem dynamischen Schlagzeug. Der Gesang ist genretypisch heiser und verhallt, passt aber perfekt ins Gesamtbild.

Ancestral Cult – Den Göttinnen auf der Spur

Konzeptionell geht auf „Ancestral Cult“ um alte Kulte, Mythen und Geschichten um die Weiblichkeit. So tauchen in den Titeln und Texten die Namen der germanischen Frühlingsgöttin Ostara, der Erdenmutter Berkana oder dem Symbol für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit „Vesica Piscis“ auf. Ein durchaus interessantes Konzept, welches im Schwarzmetall, in dieser Form, eher selten zu finden ist.

ARDE – Ein echter Geheimtipp

Mit „Ancestral Cult“ machen ARDE vieles richtig. Ein dreckiger, rauer Sound, tolle melodische Riffs und eine großartige Atmosphäre machen den Charme dieser Platte aus und insbesondere Freunde oben genannter Bands werden hier auf einen ungeschliffenen Genre-Diamanten stoßen.

28.11.2021

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14 Kommentare zu Arde - Ancestral Cult

  1. Watutinki sagt:

    Wirklich feines Teil! Sehr atmosphärisch, sehr hypnotisch. Mit einer in kommenden Veröffentlichungen technisch gesehen vielleicht noch etwas progressiveren, nicht ganz so vorhersehbaren Note, dann für ganze hohe Regionen vorgesehen.

  2. Travis Sickle sagt:

    Wirklich gute Scheibe. Whow, toll was für starker BM aus Deutschland kommt.

    8/10
  3. nili68 sagt:

    Das Konzept gefällt durchaus, aber dennoch keine Note, da ich wohl nicht die Zielgruppe dafür bin. Zu wenig bedrohlich und zu nett. Ich sehe die Qualität aber durchaus, wenn für ’ne theoretische Spitzennote aber die eigene Note etwas fehlt..

  4. ultra.silvam sagt:

    Muss das sein? Da gibt es doch deutlich bessere deutsche Bands die aus dem Crust/Punk Umfeld kommen und Black Metal ansprechender umgesetzt haben, Vidargängr oder Sun Worship als Beispiel. Aber halt, eigentlich kann man hier ja kaum von einer deutschen Band reden, zwei Spanier, eine Belgierin, ein Pole und ein Deutscher. Musik ist trotzdem wenig einprägsam. Schade, die deutschen Antlers haben das ja auch gut gekonnt.

  5. 666kato sagt:

    @ultra.silvam und was muss bitte schön nicht sein?? da irrst du dich ja auch, kein Deutscher in der Band, falls das sooo wichtig sein soll. und tja, wenn die Band in Deutschland ihren festen Wohnsitz hat, dann spricht man ja auch nicht von einer norwegischen Band…aber sorry, wie verdammt unwichtig und wie dämmlich es auch wäre, wenn man auch noch darüber diskutiert 😉 schöne grüsse!

  6. Travis Sickle sagt:

    @Ultra.Silvam Du denkst also, dass, obwohl die Band in Berlin wohnt, es keine deutsche Band ist? Sollten vorher noch die Ausweise, Stammbäume und Geburtsurkunden gesichtet werden? Holy shit, was ist hier eigentlich los?! Und die „deutschen Antlers“ bestanden auch zur Hälfte aus Spaniern, welche vorher in spanischen Crustbands gespielt haben. Einer der beiden spielt übrigens schon länger in den von dir ebenfalls erwähnten Vidargängr. Ergo auch keine „deutsche Band“. Brauchst du wirklich solchen Unsinn?

  7. ClutchNixon sagt:

    Der teutsche Ultra wieder 🤣

  8. doktor von pain sagt:

    Ich habe früher mal in einer Band gespielt, bei der der Sänger ein gebürtiger Russe und der eine Gitarrist ein gebürtiger Syrer war. Sind wir deshalb womöglich gar keine deutsche Band gewesen? Hui, darüber muss ich jetzt mal nachdenken…

  9. ultra.silvam sagt:

    Wie schön einem hier mal wieder die Worte rumgedreht werden. Köstlich. Bitte nie wieder von einem landestypischen Sound reden… den gibt es in Deutschland wie bei angesprochenen Bands sehr wohl. Da muss man nicht immer Sound X, wie in dem Beispiel Cascadian-Black-Metal kopieren, und das auch noch mittelprächtig.
    Dem ein oder anderes is wohl auch entgangen das ich absichtlich multikulturelle Bands aus der linken Szene erwähnt habe. Aber für einen ClutchNixon und Mitläufer ist ja alles ausserhalb der zu sehr aufs Hirn drückenden Scheuklappen faschistisch… echt armseliger Haufen seit ihr.

  10. doktor von pain sagt:

    Ich wusste genau, dass der alberne Kommentar als Trigger-Futter funktioniert. 😀

  11. ClutchNixon sagt:

    @ ultra: dein „seit“ sagt mir alles was ich wissen muss.

  12. Watutinki sagt:

    Muss hier mittlerweile etwas zurückrudern und bin da eher bei nili „Zu wenig bedrohlich und zu nett.“ Was auch mit daran liegt, dass vom Schlagzeug kaum etwas zu vernehmen ist und wenn es so „dahergestampft“ kommt, auch irgendwie einfach nur langweilig klingt. Das reißen die melancholisches Melodien nicht mehr so ganz heraus, zumal alles insgesamt etwas zu einfach gestrickt daherkommt. Immer noch nettes Album, aber mir auf Dauer dann doch zu simpel gestrickt. (6-7 P. und im Zweifel halt für den Angreifer).

    7/10