Astarte - Demonized

Review

Die drei nett anzuschauenden, schwarzmetallischen Griechinnen um Frontsirene (hüstel) Tristessa von ASTARTE sind wieder zurück, um ihre Vision des melodischen Black Metals unter das Volk zu bringen. Wieder einmal ist die Musik recht schnell, relativ aggressiv, gleichzeitig legen die Damen mitsamt männlicher Verstärkung Wert auf Atmosphäre. Was aber hat sich im Vergleich zu den Vorgängern geändert?

Nun, das nunmehr fünfte Album „Demonized“ zeigt ASTARTEs Musik erwachsener, gereifter, etwas melodischer, geschlossener, direkter und kompakter. Es wurde die bereits mit dem direkten Vorgänger „Sirens“ eingeschlagene Richtung fortgeführt. Die oftmals rhythmischen Riffs sind äußerst eingängig und catchy, zeigen mitunter sehr starke Thrash Einflüsse, dazu einige melodische Leads, ohne Schnörkel oder besondere technische Raffinessen. Überhaupt wird der dunkle Sound hauptsächlich von der Gitarre und dem dominanten Organ von Tristessa getragen. Dicke Hooklines prägen die einzelnen Stücke und fördern noch mehr die ohnehin schon gegebene Eingängigkeit. Am Schlagzeug gibt es solide gehämmerte Kost, nicht mehr und nicht weniger. Etwas in den Hintergrund gerückt sind die Keyboardpassagen und die mystischen Elemente.

In den Gesamtsound haben sich neben den schon oben erwähnten Thrash Metal Riffs auch einige wenige Heavy Metal Parts wie bspw. im Song „Heart Of Flames (Burn)“ eingeschlichen. Verschnaufpausen gibt es indes nur recht wenige, etwas mehr Dynamik innerhalb der Songs würde die Stücke jedoch deutlich aufwerten. Was dem Material aber etwas fehlt sind richtige Übersongs, die absoluten Hits sucht man auf „Demonized“ nämlich vergeblich. Zwar ist der Opener „Mutter Astarte“ schon fast so etwas wie ein kleiner Hit, erinnert aber auch vom Grundthema an einigen Stellen geradezu (ungewollt?) frappierend an THERIONs „The Siren Of The Woods“, was letztendlich ja nicht gerade die schlechteste Referenz ist, wobei ASTARTE natürlich niemals derart symphonisch vorgehen. Auch der schnelle Nackenbrecher „God I Hate Them All“ sowie „Lycon“ sind wirklich nicht von schlechten Eltern, ohne jetzt aber den Anschluss in die erste Liga zu schaffen.

Wieder einmal hat sich eine ganze Riege illustrer Gäste im Studio die Klinke in die Hand gegeben: Nachdem bei „Sirens“ Shagrath (DIMMU BORGIR), Sakis (ROTTING CHRIST) und Nicolas Sic Maiis (LLOTH) mitwirkten, kann man nun wieder eben jenen Nicolas, Attila Csihar (MAYHEM), Henri TSK Sattler (GOD DETHRONED) und Angela Gossow (ARCH ENEMY) in verschiedenen Songs hören, wobei gerade Attila mit seinem prägnanten und ausdrucksstarken Organ natürlich am meisten hervorsticht und das Stück „Lycon“ wirklich aufwertet. Abgerundet wird das Album mit dem ACCEPT Klassiker „Princess Of The Dawn“, welcher allerdings null Akzente setzen kann, das Original ist definitiv vorzuziehen.

Die Aufnahmen zu „Demonized“ wurden im berühmten Tico Tico Studio in Finnland abgemischt, überhaupt ist der Sound recht druckvoll und transparent. Lediglich der etwas sterile Klang des Schlagzeugs will mir manchmal nicht so recht gefallen.

Die Amazonen haben mit „Demonized“ ein gutes, solides Album abgeliefert, welches zwar nicht über die ganze Länge hinweg den Zuhörer richtig fesseln kann, aber für Genre-Fans durchaus empfehlenswert sein dürfte.

14.04.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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