Belphegor - Goatreich - Fleshcult

Review

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Nonnen und sonstige Geistliche, verschließt eure Körperöffnungen, BELPHEGOR sind zurück, und setzen mit „Goatreich – Fleshcult“ erneut ihren Harten an! Bei der Wahl ihrer unverwechselbar klischeetriefenden Song- und Albumtitel beweisen die Österreicher fast schon so schlafwandlerische Sicherheit wie MANOWAR. Was den einen King, Steel, Blood und Victory ist den anderen Geißbock, Anus, Fleisch und Sodomie. Also alles beim alten? Nicht ganz! Denn mit „Lucifer Incestus“ haben sich HELLmuth und Konsorten vor zwei Jahren ein Denkmal gesetzt, das nicht nur in Sachen Geschwindigkeit kaum von Menschenhand zu toppen ist, sondern auch kompositorisch eine Bilderbuchlehrstunde in düster-brachial, filigran-melodischem Death/Black Metal war. Ja, steinigt mich von mir aus und vergeht euch an meinen Ausscheidungsorganen, aber ich gehöre zu denen, die den inzestuösen Deibel für gefällig und ohrwurmig halten! Aber trotzdem halt für ein Kabinettstückchen erster Kajüte. Was aber tun, wenn man damit nicht nur den Knüppelkollegen, sondern auch sich selber die Latte so hoch gelegt hat, dass sie beim nächsten Versuch unweigerlich gerissen wird? Man macht kehrt, marschiert in die andere Richtung und zeigt nebenbei Leuten, die „Lucifer Incestus“ für gefällig und ohrwurmig halten, dass Geschwindigkeit und Härte eben NICHT positiv miteinander korrelieren! „Goatreich – Fleshcult“ pflügt zwar auch zum größten Teil ohne Zügel durch die Diözese. Wer aber dachte, dass Geißen-Helmuth und seine Almtraum-Crew nur Muskeln im Gasfuß haben, dem wird beim extrem schleppenden „Sepulture Of Hypocrisy“ die Kinnlade auf die Klöten kippen. Mächtig schwer, reichlich unmelodisch und so richtig zäh morpht der Song aus den Boxen und walzt alles nieder, was in der Eile der anderen Songs stehen geblieben sein sollte. Und weil man ja gründlich ist, schiebt man mit „Kings Shall Be Kings“ gleich noch einen ähnlichen Killer nach, der dafür sorgt, dass auch alles liegen bleibt. Der reduzierte Melodieanteil und die etwas(!!) gedrosselte Geschwindigkeit sind die augenfälligsten Neuerungen im Gegensatz zum Vorgänger, aber auch einen Haufen Ähnlichkeiten gibt es auszumachen. Der Abschlusstrack „Festum Asinorum / Chapter 2“ ist quasi die nahtlose Fortsetzung zu „Fleischrequiem 69“ und „Swarm Of Rats“ vom „Infernal Live Orgasm“ Output hat nun auch ein Plätzchen auf einem regulären Album gefunden. Auch wenn ich der Inzest-Lucy ein wenig mehr abgewinnen konnte, handelt es sich dabei wirklich nur um ein Quäntchen und somit gilt meine uneingeschränkte Kaufempfehlung allen, denen es ähnlich geht und vor allem denen, die sich noch ein wenig mehr Härte gewünscht haben.

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25.02.2005

Der metal.de Serviervorschlag

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12.06. - 15.06.24Metal Frenzy Open Air 2024 (Festival)Agnostic Front, Blizzen, Crystal Viper, Darkness Surrounding, Deimos' Dawn, Endseeker, Final Cry, Knife, Messticator, Milking The Goatmachine, Non Est Deus, Ost+Front, Rauhbein, Spasm, Stesy, Stillbirth, Subway To Sally, Suidakra, The Night Eternal, Tortuga, Unleashed, Wanted Inc., Wolfs Moon, Carcass und BelphegorErlebnisbad Gardelegen, Gardelegen

3 Kommentare zu Belphegor - Goatreich - Fleshcult

  1. infernus sagt:

    Eigentlich gibt es nicht viel zu sagen, da alles wichtige im Review schon genannt wurde. Lucifer Incestus hat mich ja schon umgehauen, aber der neueste Output – so wage ich es zu behaupten – setzt noch einen drauf! Fesselnde Melodien, das absolut Böse! Es ist einfach eine Lust und ein Genuss das Schmettern der neuen Scheibe zu vernehmen. Abwechlsungsreich, schleppend, rasend, hämmernd, vernichtend, niederwalzend… was will man mehr? Voll auf die 10, und darum von mir ausnahmsweise mal mit 10 Punkten bewertet.

    10/10
  2. Anonymous sagt:

    Allein für "Spulpture of Hypocrisy" wären 10 Punkte zu wenig! Geilster Doom-Death, bei dem einem Angst und Bange wird und auf meinem iPod mittlerweile einen Klassiker-Status genießt! Der Rest der Platte ist auch sehr geil, aber diese eine Song hier sticht echt heraus!

    9/10
  3. Anonymous sagt:

    Das geniale an Belphegor ist, dass sie einerseits Musikalische Gottheiten der Finsternis sind, aber andererseits auch hin und wieder etwas, wie soll man sagen, witziges haben. Zum Beispiel der Spruch am Ende von "Kings shall be Kings" der da lautet "sollte jemand beim Beten oder auch bei einer anderen religiösen Handlung angetroffen werden, wird er unnachsichtig mit dem Tode bestraft", den sie hoffentlich nicht zu ernst gemeint haben. Was die Musik anbelangt sind alle Punktwertungen unter 10 einfach unzutreffend! Hail the Goat!!

    10/10