Blitzmaschine - Liebe Auf Den Ersten Blick

Review

Nun ja – eine Coverversion als erste Duftmarke in der EBM-Szene mag auf der einen Seite vielleicht eine sichere Bank für eine „neue“ Band sein, es bleibt jedoch ein leicht fader Beigeschmack. Warum kein eigener Song? Warum braucht man die alten EBM-Haudegen von DAF, um auf sich aufmerksam zu machen? Hoffentlich wissen dies wenigstens die beiden Jungs von BLITZMASCHINE, die mit dem DAF-Cover von „Liebe auf den ersten Blick“ ihren mehr oder weniger ganz eigenen „EBM für die Mittelschicht“ anbieten.

Wenn man die Vita der beiden Herren liest, weiß man nicht so recht, ob man hier nun von hinten bis vorne verar***t wird, oder sich das Duo tatsächlich bei Geldgeschäften in den USA und Nicaragua kennengelernt hat… Irgendwie beschleicht mich das ungute Gefühl, dass man hier mit aller Gewalt Aufmerksamkeit sucht – sei es musikalisch mit Hilfe von DAF, marketingtechnisch mit Bandmitgliedern, die (angeblich) Börsenrechtler und Telefonseelsorger für Schwangerschaftsabbruch und Alkoholismus sind. Das mag ja von mir aus alles stimmen – aber wen interessiert das letztendlich?

Im Mittelpunkt steht immer noch die Musik und die ist mit der bereits angesprochenen Coverversion zunächst im grauen Mittelmaß anzusiedeln: „Liebe auf den ersten Blick“ bietet klassischen EBM, der sich in diesem Fall nicht all zu auffällig von der Originalversion unterscheidet. Nichts Besonderes, gab es schon x-Mal und der ausgesuchte DAF-Song „Liebe auf den ersten Blick“ ist jetzt nicht unbedingt der Kracher vor dem Herrn. Auch die beiden Bonustracks „Blondes Mädchen“ und „Blute jetzt!“ tendieren eindeutig in Richtung Old-School-EBM und dürften Fans dieses Genres dann auch durchaus zufriedenstellen.

Ob BLITZMASCHINE damit allerdings den berühmt-wichtigen positiven ersten Eindruck hinterlassen, bleibt die große Frage. BLITZMASCHINE bieten nach eigener Aussage „EBM für die Mittelschicht“ – das mag ihnen zwar durchaus gelungen sein, für das demnächst erscheinende Album „Faustrecht“ darf es dann allerdings doch ein bisschen mehr sein…