Blood Tyrant + Departure Chandelier - Blood Tyrant / Departure Chandelier (Split)

Review

Zwei Bands, drei Nationen: mit BLOOD TYRANT (aus den Niederlanden) und DEPARTURE CHANDELIER (aus Kanada und den USA) haben sich zwei rohe Underground-Black-Metal-Projekte zusammengetan, um mit ihrer schlicht mit den jeweiligen Bandnamen betitelten 7-Inch-Split gemeinsam für mehr gegenseitige Aufmerksamkeit zu sorgen. Oder für ewigen Winter oder so – wer weiß das schon. Und in der Tat jagt die Split den Puls ein gutes Stück nach oben, wenn der Hörer offen für rohen, aber nicht unmelodischen Black Metal ist.

BLOOD TYRANT: Besser als in voller Länge

Den Anfang macht das niederländische Duo BLOOD TYRANT. Deren 2016er-Debütalbum „Aristocracy Of Twilight“ fiel bei mir durch; zu unfokussiert, zu ideenlos schien mir die Platte. Daran haben BLOOD TYRANT für „The Dark Decree“, ihrem Beitrag zur Split, gearbeitet: Der exakt fünfminütige Song trieft arschkalt, unpoliert und blutig wie das beste englische Steak aus den Boxen. Dabei lässt er sowohl interessante Melodien als auch rohe Brutalität und songschreiberische Feinheiten erkennen – also all das, was auf voller Länge fehlte. Man höre nur die interessante, hintergründige, chorale Melodie, die sich durch quasi den ganzen Song zieht – so geht Gänsehaut durch Detailarbeit! „The Dark Decree“ mag immer noch nicht perfekt sein (und auch keine perfekte gewollte Imperfektion), aber es ist doch deutlich interessanter als noch „Aristocracy Of Twilight“.

DEPARTURE CHANDELIER: Schlicht, aber einfach gut

Anschließend machen die BLOOD TYRANT Platz für das US-kanadische Gemeinschaftsprojekt DEPARTURE CHANDELIER. Die starten ihre Seite des Reigens mit dem ambienten Intro „Step Over The Boundary Of The Circle Drawn“, das ruhig etwas länger als die 32 Sekunden hätte ausfallen können. Dark Ambient bzw. Dungeon Synth können die Herren schon mal. Anschließend gehts los mit dem Hauptstück der DEPARTURE-CHANDELIER-Seite der Split, „A Supernatural Being Arose From Kindred Stock“. Die hochmelodische Getriebenheit TAAKEs zu „Nattestid“-Zeiten in der Gitarrenarbeit trifft auf emotionalen Gesang der tendenziell moderneren Black-Metal-Richtung. Gekleidet in einen wunderbar rauschigen, rohen Sound ist das nett … bis die Nordamerikaner nach etwa der Hälfte des Stückes nochmal Synth auspacken: in Form einer Melodie, die unfassbar einfach, dabei aber enorm effektiv ist. So schlicht kann guter Raw Black Metal sein, wenn Könner am Werk sind.

Nichts Besonderes … aber trotzdem richtig gut!

Damit veröffentlichen Nuclear War Now! Productions in Form dieser kleinen Split ein wahres Raw-Black-Metal-Kleinod. Weder im eigentlichen, noch im Black-Metal-Sinne ist „Blood Tyrant / Departure Chandelier“ perfekt, aber gerade das sorgt ja nunmal auch dafür, dass solche Releases Charme haben. Wer auf rohen, winterlichen, unbehandelten und garantiert plastikfreien Black Metal steht, der kann mit der Split kaum was falsch machen … obwohl natürlich keine der beiden Bands irgendwas Neues macht, beide bestechen vielmehr durch inspiriertes Nachmachen. Wer mehr braucht, ist hier falsch.

04.10.2017

Der metal.de Serviervorschlag

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