Cancer Bats - Dead Set On Living

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Hoppla, die Scheibe liegt hier schon ein bisschen rum… und das wird ihr nicht gerecht! CANCER BATS sind eine Hardcore-Kapelle aus Kanada, die sich doch reichlich vom derzeitigen Einheitsbrei abhebt. Sänger Liam Cornier klingt wie eine rauere Version von SICK OF IT ALLs Lou Koller mit dezenten Screamo-Elementen, was einfach nur arschgeil rüberkommt. Das liegt daran, dass das Quartett viel Wert auf einen lässigen Groove legt, der Platz für ein breiteres Gesangsspektrum üblich lässt, als sonst in diesem Bereich der Fall ist – chapeau! Überhaupt: wer gerade keinen Bock auf QUEENS OF THE STONE AGE hat, aber auch gerade ENTOMBED´s „Wolverine blues“ gerade zu düster findet und trotzdem passend zum Sonnenschein im Auto mitreißende Musik sucht, liegt mit „Dead Set On Living“ nicht wirklich falsch. Schon der Opener „R.A.T.S.“ pumpt gnadenlos nach vorne, ohne in Stakkatogeschwindigkeit zu verschwinden. Ein sehr cooles Groovestück findet sich zudem mit „Breathe Armageddon“, denn hier sind die Vocals besonders stark und abwechslungsreich.

Wo ist da der Hardcore? Die Antwort ist simpel: Er bildet die Basis und wird allein wegen der rotzigen Produktion (grandios: ich wüsste zu gerne, ob die nicht sogar komplett analog aufgenommen wurde) nie verleugnet. Was man allerdings in keiner Note findet, ist der sogenannte moderne Hardcore Metal. Breakdownfans und Liebhaber von Extremgitarrenwandproduktionen können die Scheibe also schon einmal von ihrer Liste streichen.

Wer aber Bock auf ein Stück groovenden Desert Core (um mal eine Schublade zu bemühen) hat, der darf diese Platte nicht verpassen, sehr erfrischend. Den Erwerb des Vinyls kann man sich allerdings getrost schenken, denn diese sind genau wie Layout und Booklet eher lieblos aufgemacht und doch ein bisschen arg puristisch geraten.

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