Caronte - Spiritus

Review

Galerie mit 22 Bildern: Caronte - Cold Black Hearts European Tour 2020 in Mannheim

CARONTE kehren mit dem neuen Album „Spiritus“ zurück, um ein weiteres Mal die okkulten Zusammenhänge dieser Welt musikalisch aufzuarbeiten. In der Albumankündigung heißt es farbenfroh: „Stargates open from the pyramids of the world, the great peacock spreads its wings through its tears, and the interstellar Serpents descend from Sagittarius to announce the destruction of Maat. Among the ruins of a world devoured by itself, man is left with nothing but his Spiritus.“

Okkulte, aber farbenfrohe Zusammenhänge

Wer damit nichts anfangen kann, nun: CARONTE erforschen die verborgenen Unter- und Überwelten, eingehüllt in dichte Nebelschwaden und eingelullt von wummernden Bässen. Die Stoner- und Doom-Ingredienzien sind so naheliegend, wie sich das Opiumpfeifchen stets griffbereit in der Westentasche befindet. Sänger Dorian Bones gibt wie immer mit seinem verschnörkelten Gesang die Richtung vor, während Schlagzeuger Mike De Chirico mittlerweile auch mal einen treibenden Beat unterlegt.

Richtig: Der Eindruck trügt nicht, dass „Spiritus“ zumindest teilweise den Geist des Gothic Rock atmet. Der Opener „Scarlet Love“ würde sich wie der Rausschmeißer „Interstellar Snakes Of Gold“ gut in der Dunkeldisco machen, ist tanzbar und hat einen nach Aufmerksamkeit heischenden Chorus. „Sagittarius Supernovae“ wiederum setzt auf einen harten, direkten Beat, was selbst die Gitarristen dazu animiert, schmissig über die Saiten zu gleiten.

Ansonsten setzen CARONTE die bekannten Zutaten ein, von ordentlich verhallten Chören bis hin zu verzerrten Gitarrenarpeggien. Nur dass sich diesmal kein Song ganz langsam aus dem Knistern des rituellen Feuers entwickelt, sondern immer von einem Schlagzeugrhythmus eingehegt ist. Das Raunen der Unterwelt wird dieses Mal eben nicht ganz so konsequent vertont wie bisher.

CARONTE ändern, „Spiritus“ atmet

„Spiritus“ ist aber ein Album, das man sich gut am Stück anhören kann. Dafür sorgt eine Vielzahl von Melodien, Harmonien und Kniffen. Allerdings hätten die Italiener im Zuge ihrer moderaten Veränderungen noch einen Schritt weiter gehen können – es muss ja nicht gleich die jüngste Entwicklung von TRIBULATION als Vergleich herangezogen werden, die aber immerhin in veritablen Dunkelhymnen mündete. Das geht „Spiritus“ ein wenig ab, weswegen es zwar ein gutes Album ist, aber keins, das ekstatische Reaktionen hervorruft.

24.04.2025

- Dreaming in Red -

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