D-A-D - Soft Dogs

Review

Galerie mit 19 Bildern: D-A-D – A Tour For The Loud 2019 in Berlin

Ein erster Blick auf den Backkatalog der vier Dänen verursacht zunächst mal einen kleinen Schock: Verdammt, war „Riskin‘ it all“ schon 1991? Das macht ziemlich heftig und unvermittelt klar, wie, ähem, alt ich mittlerweile geworden bin. Nun denn, an D-A-D sind die Jahre auch nicht gerade spurlos vorübergegangen, so strich beispielsweise Gründungsmitglied und Schlagzeuger Peter Jensen 1999 die Segel und wurde im Vorfeld zu „Everything Glows“ durch Laust Sonne ersetzt. Auch musikalisch hat sich einiges geändert: Der Sound von D-A-D ist nach wie vor unverkennbar, speziell der Gesang von Jesper Binzer ist ähnlich einmalig wie der von Bon Scott oder John Garcia (Kyuus), allerdings scheint in Sachen Aggressivität bzw. Härte passend zum Titel des neuen Albums der Zahn der Zeit an dem Quartett genagt zu haben. Das Rebellische, wie einst mit „I won’t cut my hair“ wunderbar rotzig vertont, ist mehr oder weniger verkümmert, aber würde man das einer Band, die auf eine fast 20jährige Geschichte zurückblicken kann, überhaupt noch abnehmen? Vermutlich würde das ähnlich lächerlich aussehen wie die Reunion-Versuche mancher Altherren-Combos, also besinnen sich D-A-D auf ihr zweites Standbein, nämlich die Fähigkeit, herrlich melancholische, gemäßigtere Rocksongs zu schreiben. Der großartige Titelsong gibt dann gleich die Marschrichtung vor, der wahlweise mit Schwelgen in Sentimentalitäten („Golden Way“) oder einfach einer relaxten Stimmung („The truth about you“, „Between you & me“) nachgekommen wird, tatsächlich ähnelt letztere bei aller musikalischer Verschiedenheit mitunter an „Californication“ der Red Hot Chili Peppers. Sicher ist „Soft Dogs“ nicht das beste aller D-A-D-Album geworden, dazu tauchen gegen Ende mit „It changes everything“ und „Blue all over“ dann doch einige Langweiler auf, sicher ist auch, dass eine Band wie The Hellacopters mittlerweile den „altehrwürdigen“ Herren trotz schnellerer Songs wie „Un frappe sur la tete“ locker den Arsch abspielt. Dennoch würde ich „Soft Dogs“ als eine gelungene Angelegenheit bezeichnen uns als passenden Soundtrack für ein entspanntes, sommerliches Bierchen im heimischen Grün oder am Baggersee ansehen.

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18.04.2002

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1 Kommentar zu D-A-D - Soft Dogs

  1. matthias ehlert sagt:

    Guter Rock, wie immer! Charismatische Vocals mit erdigen Guitarren, dabei kein Rotzrock, manchmal bei 10 Punkten, insgesamt 8 mit Tendenz nach oben!

    8/10