
Die Black-Metal-Formation DAGDRØM kommt, anders als der Name vermuten lässt, nicht aus nordischen Gefilden, sondern aus Würzburg. Ihr Debütalbum „Schauder“ folgt auf eine selbstbetitelte EP aus dem Jahr 2022. Auch wenn die Band offiziell unter Black Metal läuft, setzt sie gezielt eine Vielzahl von Stilmitteln anderer Genres ein. Mit am stärksten ist der Death-Einfluss, doch es wird auch mal modern oder technisch. Am wenigsten dürfte der Post-Black-Einschlag überraschen. Besonders, wenn man weiß, dass „Schauder“ von Nikita Kamprad von den Würzburger Kollegen DER WEG EINER FREIHEIT gemixt und gemastert wurde. Die musikalische Bubble dürfte also eine ähnliche sein. Vokalist und Mitbegründer Max Macharowsky ist außerdem bei BOÖTES VOID am Bass anzutreffen.
„Schauder“ – auf die Kombination kommt es an
Nach einem melancholischen Intro startet „Ascheregen“ black-deathig im DISSECTION-Stil und erinnert an moderne Ausprägungen wie THE SPIRIT oder THULCANDRA. Post-Momente sind ebenfalls vorhanden. DAGDRØM kombinieren diese beiden Stimmungen gekonnt. Der Folgetrack „Purpurne Stadt“ klingt bereits deutlich schwärzer. Das Stück ist eines der stärksten auf dem Album und überzeugt nach einem kleinen Durchhänger in der Mitte durch einen rasenden Ausbruch als Finale. Ebenfalls stark sind das quasi nach der Band benannte „Tagtraum“, „Freund“ und „Kalte Fliesen“. In „Tagtraum“ fällt einmal mehr die gelungene Kombination verschiedener Stile auf. Hier, wie auch in „Freund“, punktet die Band zudem mit technischen Details.
DAGDRØM legen ein starkes Debüt vor
„Schauder“ bewegt sich allgemein auf einem hohen Niveau und ist ein starkes Debüt geworden. Die meisten Tracks bewegen sich im oberen Drittel; nur „Atme“ will nicht richtig zünden. Insgesamt besticht die Platte vor allem durch die gelungene Kombination verschiedener Einflüsse. DAGDRØM fügen diese zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen und legen besonderes Augenmerk auf eine Balance zwischen Melodie und Geprügel. Sie erfinden das Rad nicht neu, dekorieren aber die Speichen und kreieren ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Hörerlebnis. Eine Ähnlichkeit zu DER WEG EINER FREIHEIT, die weit über den Mix hinausgeht, ist an vielen Stellen nicht von der Hand zu weisen. Fans dieser und ähnlicher Bands dürfen sich also besonders angesprochen fühlen.
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