Digital Factor - Look Back To Go Forward

Review

Eigentlich sind DIGITAL FACTOR schon ewig im Geschäft, genauer gesagt seit den frühen 90ern – gleichzeitig ist das Trio auch bekannt dafür, sich gerne einmal längere Auszeiten zu nehmen, die dann durchaus bis zu sieben Jahre dauern können. Seit dem letzten Album „One More Piece“ sind inzwischen auch schon wieder drei Jahre vergangen, mit „Look Back To Go Forward“ gibt es nun allerdings wieder ein neues Album der Elektro-/EBM-Formation zu hören.

Schon der Albumtitel umschreibt, was DIGITAL FACTOR auf ihrer neuen Scheibe vorhaben. War das letzte Album eine eher ruhigere und poppige Angelegenheit, geht die Band auf „“Look Back To Go Forward“ wieder mehr zu ihren Wurzeln zurück, d.h. zurück in deutlich härterte Elektrogefilde. Ein Rückfall in ganze alte Old-School-EBM-Zeiten ist zwar nicht so befürchten, dennoch ist der Weg zum Sound von SPETSNAZ, ORANGE SECTOR & Co nicht weit, wenn DIGITAL FACTOR sich dabei jedoch stellenweise etwas offener für moderne Sounds zeigen. Dennoch dominieren auf dem neuen Album eher dumpfe und monotone Beats und auch mit melodischen Elementen halten sich DIGITAL FACTOR sehr zurück. So sind Songs wie der Opener und Titeltrack „Look Back To Go Forward“, „Dopamin“, „Cogwheel“ oder „EGA“ doch ziemlich stumpfe EBM-Stampfer, die auch durch die Renaissance oben genannter Bands leider in die Sparte „beliebig austauschbar“ fallen. In diesem Stil tummeln sich noch zahlreiche weitere Songs auf dem Album, die vereinzelt mit moderneren Soundspielereien angereichert werden, insgesamt betrachtet jedoch nur wenig Überraschendes oder Außergewöhnliches zu bieten haben. Nicht unbedingt schlecht, aber in dieser Form eben auch schon x-Mal gehört und ohne größeren Wiedererkennungswert.

Viel zu selten zeigen DIGITAL FACTOR etwas von ihrer Vielfältigkeit und der Fähigkeit, richtig gute Songs zu schreiben. So ist das etwas ruhigere „Pictures“ durch seine hier endlich mal Abwechslung bringenden Sounds das versteckte Highlight des Albums – ein wirklich sehr gelungener und atmosphärischer Song! Auch das kurzweilige und etwas poppigere „Don’t Wait“ tut dem Album gut, da sonst eigentlich nur noch der bereits bekannte Clubhit „Dein Herz“, vertreten in einem Remix von STERIL, zu den wirklichen Höhepunkten des Albums zu zählen ist.

Schade, ich hatte mir mehr von diesem Album erhofft und so ist „Look Back To Go Forward“ meines Empfindens nach nur eine mittelprächtige Scheibe, die leider viel zu viele austauschbare Songs beheimatet und auf der DIGITAL FACTOR vielleicht einen etwas zu großen Schritt zurück in die Vergangenheit getätigt haben.

29.01.2009

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