Eclectika - Lure Of Ephemeral Beauty

Review

Von ihrem letzten Album „Dazzling Dawn“ sind mir vor allem zwei Dinge im Gedächtnis geblieben: Die unmetallisch-unbeholfene Produktion sowie der grottige weibliche Gesang. Angesichts dessen wirkt die Benotung für ECLECTIKAs Zweitwerk im Nachgang natürlich reichlich moderat. Tatsächlich gab es auf „Dazzling Dawn“ aber tatsächlich die eine oder andere nette Idee, nämlich dann, wenn der überforderten Trällerfee Singverbot erteilt wurde und schwarzmetallische Einflüsse mit im Spiel waren.

Wenn die Franzosen nun mit ihrem neuen Album „Lure Of Ephemeral Beauty“ auf der Matte stehen, bedeutet dies gleichzeitig, dass Bandboss Sébastien Regnier ein Problem offensiv angegangen ist: Statt Alexandra Lemoine darf sich jetzt Noémie Sirandre in den hohen Gesangsregionen versuchen, und das meistert sie zumindest souveräner als ihre Vorgängerin, wenngleich nicht immer sicher (beipielsweise in „Room Nineteen“). Wenigstens bleibt dem Hörer über weite Strecken die schlimmste Ohrenqual erspart. Ansonsten bleibt aber alles beim alten: Die Fäden bei ECLECTIKA hält nach wie vor Sébastien Regnier in seinen Händen, und das bedeutet, dass er in Personalunion für Musik, Texte, Artwork, Produktion und Instrumentierung zuständig ist – nicht zu vergessen das Label Asylum Ruins, über das er seine Musik verlegt.

Dabei wäre er gerne so innovativ wie ELEND und würde gerne so gute Musik wie jene Avantgardisten machen – aber leider scheitert er. Und das liegt gar nicht mal so sehr an den Kompositionen, von denen der Titeltrack oder das semiakustische „Sweet Melancholia“ streckenweise ganz nett klingen. Sogar das Eingangsriff in „Les Sept Vertus Capitales“ ist brauchbar. Allerdings werden all die ordentlichen Ansätze durch die Produktion wieder zunichte gemacht. Aber was heißt hier schon Produktion: Der Drumcomputer ist dilettantisch programmiert, und an jeder Ecke böllern irgendwelche Toms oder zischen Becken. Die Gitarren wiederum sind wohl selbst eingespielt, was man an zahlreichen Unsauberkeiten und Timingfehlern ablesen kann. Eigentlich erstaunlich, sind doch die Schrammelriffs so simpel gestrickt, dass sie jeder Nachwuchsgitarrist beim ersten Hören live mitspielen könnte. Dazu gibt es einen Bass, der zumeist einfach die Melodien nachpluckert. Sicherlich: Gegen das lächerliche Debüt „The Last Blue Bird“ wirkt Album Nummer drei fast schon revolutionär. Aber da der Vergleich mit ELEND schon gefallen ist: Die opulenten Keyboardarrangements, der opernhafte weibliche Gesang und der Krächzgesang sind hier leider nicht mehr als austauschbar, bemüht, gesichtslos.

Muss man eigentlich noch mehr Worte über „Lure Of Ephemeral Beauty“ verlieren? Eigentlich nicht. Danke.

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07.12.2012

- Dreaming in Red -

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