Extize - FallOut Nation

Review

Dass auf die unterirdisch schlechte „Hellektrostar“-EP ein komplettes Album folgen würde, war ja zu befürchten. Dass „FallOut Nation“ dann allerdings noch vielfach schlechter und peinlicher als die EP ausfällt, war in diesem Ausmaß dann doch nicht zu erwarten.

EXT!ZE gelten für manche als neue Generation der „schwarzen Szene“ – die Band hat in ein neues Schminkköfferchen investiert, diverse bunte Haarextensions vom Friseur um die Ecke aufgekauft und in der Resterampe gebrauchte Atemmasken sowie Überbleibsel der letzten Star Trek-Party besorgt – fertig ist die Optik von EXT!ZE, dem neue Stern am Szene-Himmel. Das Problem ist nur, dass man dabei leider vergessen hat, dass die vier an verstrahlte Teletubbies erinnernden Helden jetzt ja auch noch Musik machen müssen…

An dieser Stelle nimmt das Unheil dann nämlich seinen Lauf, da der auf dem Cover zu erkennende Aufenthalt in den Reagenzgläsern offensichtlich zu gewissen Ausfallerscheinungen samt unkontrollierbaren Nebenwirkungen geführt haben muss. Mehr als auf ein paar Knöpfe zu drücken und Obszönitäten ins Mikro zu brüllen, war offensichtlich nicht drin. Dass das Album dann auch noch mit einem Song names „Poser“ beginnt, ist in Anbetracht dieses Dramas ja fast schon lustig und es bleibt nur zu hoffen, dass sich EXT!ZE hier tatsächlich selbst auf den Arm nehmen wollen. Was folgt ist eine musikalische sowie intellektuelle Bankrotterklärung. „Cybergothic“ als neumodische Erscheinung hin oder her, aber was dieses stupide Geballere mit Industrial, Elektro oder gar einer „schwarzen Szene“ zu tun haben soll, ist mir schleierhaft und für viele Anhänger dieser Szene einfach nur ein Schlag ins Gesicht. Was EXT!IZE hier abliefern, ist nichts anderes als ausgelutschter Kirmes-Techno der ganz üblen & derben Sorte und selbst SCOOTER wirken im Vergleich dazu wie ein unantastbares Kulturgut.

Krampfhaft versuchen EXT!ZE durch eine Pseudo-Verfremdung mit verzerrten Samples einen Hauch von Industrial/Elektro-Feeling in ihr Kirmesgedöns einzubringen, woran sie aber kläglich scheitern. Niveaulos und absolut sinnfrei ballern sie einen „Song“ nach dem anderen raus und machen sich dabei tragischerweise auch noch komplett zum Affen. Nicht dass die Musik schon peinlich und schlecht genug wäre, legen die vier Helden in Sachen Lyrics sogar noch eine Schippe drauf: „Zombies“, „Ficken“, „Notgeil“, „Party“, „Pussy“ – das ist die intellektuelle Spielwiese, auf der sich die vier Sprachkünstler tummeln. In einer Hinsicht kann zumindest Entwarnung gegeben werden: Bis mindestens „13“ können EXT!ZE zählen und das beeindruckenderweise teilweise sogar rückwärts. Das wars dann aber auch schon…

So, Schluss jetzt – was EXT!ZE hier abliefern ist an den Albumtitel angeleht einfach nur völlig verstrahlter Mist, mit dem die vier bestenfalls auf der nächsten Dorfkirmes ein paar peinlich berührte Lacher bei der pubertierenden Dorfjugend einheimsen dürften. Jede weitere Aufmerksamkeit für diese Band und dieses Album wäre verschwendete Zeit…

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31.10.2009

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