Glenn Love - Cryptesthesia

Review

Ich muss gestehen, dass mir der Name GLENN LOVE bisher überhaupt nichts sagte, angeblich ist der junge Mann aus Toronto Insidern der Electro-Ambient-Szene jedoch bereits seit längerem ein Begriff. Nun denn, man lernt ja nie aus. Auf den beiden Alben „Cruel Utopia“ und „Belle Epoque“ zeigte sich GLENN LOVE seiner Biographie nach offen für zahlreiche elektronische Mixturen bis hin zur Einbindung von Neofolk, Trance und Ambient. Dies nur zur Information, da das neue Album mit all diesen Genres nämlich rein garnichts mehr am Hut hat.

Dieser Name und dann noch das meines Empfinden nach zur musikalischen Ausrichtung völlig inkompatible Cover lassen einen nicht unbedingt an Dark Electro denken. Genau den gibt es auf „Cryptesthesia“ jedoch zu hören und das Album beginnt mit den beiden Songs „Death Desire“ und „Schnee von gestern“ durchaus interessant. Monotone, eingängige und clubtaugliche elektronische Beats wummern ordentlich vor sich, Melodien kann man nur in Ansätzen erkennen und die Vocals sind angenehm zurückhaltend durch den Vocoder verzerrt. Soweit so gut, nur leider ist damit auch schon das ganze Album beschrieben. Alle Songs sind nach diesem Prinzip aufgebaut, was in der Elektroszene ja nun nichts unbedingt Außergewöhnliches ist. Auf „Cryptesthesia“ fällt diese Monotonie jedoch besonders auf, zu sehr wiederholen sich die Beats im ständig gleichen Rhythmus – zumindest nimmt man das spätestens ab dem dritten Song so wahr, vielleicht auch weil vielen Songs ein gewisser Wiedererkennungswert fehlt. Die Songs an sich sind dabei weiterhin garnicht mal so übel, bespielsweise sind „Nuit Musee“ und „Hang On“ isoliert betrachtet und auch auf den Tanzflächen durchaus hörenswert. Im Rahmen von „Cryptesthesia“ drohen sie jedoch leider in der Gleichförmigkeit des Albums unterzugehen.

GLENN LOVE dürfte mit „Cryptesthesia“ zwar auch in Europa nun zumindest ein bisschen mehr Bekanntheit erlangen, um im Konzert der Großen mitzuspielen, braucht es jedoch noch einiges. Durch den „Bandnamen“ und das völlig unpassende Design – sorry, dass ich da nochmal darauf rumreiten muss – befürchte ich jedoch, dass diese Scheibe auch aus diesen Gründen völlig untergehen wird. Auch das wäre allerdings schade, da sich GLENN LOVE durchaus zu einer Bereicherung der Elektroszene entwickeln könnte.

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22.12.2008

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