Hel - Falland Vörandi (Re-Release)

Review

Falland Vörandi“ war bzw. ist das zweite Album der deutschen Pagan Metaller HEL, hat, 2005 erschienen, mittlerweile 13 Jahre auf dem heidnischen Buckel, und erscheint nun neu bei Einheit Produktionen. Warum eigentlich?

HEL sagen Goodbye zu Angelo Sasso

Die wichtigste Neuerung bei der Neuauflage von „Falland Vörandi“ ist sicherlich der Ersatz der bisherigen Drumspur von Allrounder Angelo Sasso. Für die leibhaftige Neu- bzw. Ersteinspielung eines Drummers aus Fleisch und Blut konnte Dennis Strillinger von den Duisburger Post-Metallern MAGMA WAVES an Bord genommen werden. Das Erstellen der dafür erforderlichen Clicktracks war nach Aussage der Band sehr umfassend. Warum tut man sich diesen Stress bei einem vor fast fünfzehn Jahren erschienen Album (nochmal) an?

Skaldir teilte uns hierzu das Folgende mit:

„Wir haben „Falland Vörandi“ in erster Linie für uns selbst nochmal so aufwändig überarbeitet. Ich finde „Falland Vörandi“ ist Valdrs (Gesang, Gitarre, Texte) Meisterstück, während „Das Atmen der Erde“ meins (Gesang, Gitarre, Keyboards) ist. Natürlich brauchten beide Alben immer auch den jeweils anderen.“

Neben dem Austausch aller Drumspuren erfolgte zudem ein neues Mixing und Mastering im bandeigenen Aufnahmetempel. Alle drei Faktoren führen dazu, dass „Falland Vörandi“ so voll und kräftig, oder kurz gesagt, so gut wie noch nie klingt.

Anspruch statt Geschunkel – „Falland Vörandi“ ist keine Eintagsfliege

In seiner künstlerischen Ausgestaltung ist und bleibt „Falland Vörandi“ extrem aufwändig, ausschweifend und detailverliebt. Die Länge des Albums ist daher weder Zufall noch Willkür. Dies umfasst die Verbindung von großen Gesten, Theatralik und ruhigen Momenten, in denen akustische Instrumente und hörspielartige Arrangements überwiegen. Denn „Falland Vörandi“ ist nicht dieses „typische Metalalbum“, wie beispielsweise der fast acht Minuten lange Ausklang „Abschied“ illustriert. Typisch für HEL ist vielmehr die Nähe zu cineastischen Aufbauten.

Der Stil von HEL war seit jeher narrativ und beinahe progressiv aufgestellt, zumindest, wenn man diesen mit den Genrekollegen der Zeit vergleicht. HEL ist es hoch anzurechnen, dass in dieser Hochphase des Pagan Metals mit Schwunkelattitüde die ureigene Philosophie und Außenwirkung nie aus kommerziellen Gründen aufgeweicht wurde. Das durchaus auch sperrige und anspruchsvolle „Falland Vörandi“ ist das beweisführende Tondokument.

Gutes jetzt (noch) besser…

Dank komplett neuer Drumspuren jenseits der Konserve und frischem Mix und Mastering erstrahlt dieses untypische Pagan-Metal-Kleinod im neuen Glanz. Ausgefeilt, detailverliebt und erfreulich klischeefrei darf sich „Falland Vörandi“ heute als kleiner Klassiker der deutschen Pagan-Szene bezeichnen.

p.s.: Für die Neuaufname haben HEL übrigens noch drei Bonustracks aus den Archiven gekramt. Davon ist allerdings höchstens das abschließend „Stille“ wirklich bereichernd. Dieses Stück aus der „Orloeg„-Periode (1999) wurde im Rahmen des letzten Studiobesuchs der Band aufgezeichnet.

p.p.s.: Hallo Herr Vintersorg, bitte inspirieren lassen und „Till Fjälls“ (1998) mit echten Drums nachpuzzeln, vielen Dank.

01.05.2019

Stellv. Chefredakteur

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