Hel - Orloeg

Review

Es ist wirklich schwer, auszumachen, was eine Platte besonders gut macht! Es ist meistens nicht der reinste Klang, oder ein perfekt geschliffener Song – es ist das Drumherum, es ist etwas Metaphysisches! Und genau so verhält es sich mit der unlängst wiederveröffentlichten Debüt-Scheibe von HEL. „Orloeg“ heißt das gute Stück und da ich mit dem Debüt sehr viel verbinde, fällt es mir ehrlich gesagt schwer, das Re-Release so zu rezensieren, als ob ich es zum ersten Mal hören würde. Ich kenne „Orloeg“ schon ziemlich lange, denn der Erstling von HEL erschien vor knapp sieben Jahren. Die Platte ist ungelogen eine der besten Pagan Metal-Veröffentlichungen, die ich überhaupt kenne! Und, dass die Platte jetzt als Re-Release mit zwei Bonus-Songs und einem liebevoll neugestalteten Booklet mit Goldschrift erscheint, begrüße ich als langjähriger Fan selbstverständlich. „Orloeg“ ist um soviel dunkler und ungeschliffener, als zum Beispiel das kürzlich erschienene Konzeptalbum „Falland Vörandi“. Es ist grobschlächtig und hat diesen ganz eigentümlichen Charme alter Platten – vergleichbar mit dem Debüt der Finnen von HIN ONDE – „Songs Of Battle“, falls die jemand kennt! Die Qualität ist natürlich nicht auf der Höhe der meisten heutigen Veröffentlichungen, aber genau das macht die Debüt-Scheibe der Zwei-Mann-Combo aus Lüdenscheid ja auch so authentisch. Da steckt Herzblut dahinter und das merkt man der Platte auch an. Sie muss sich auch nicht vor Szenegrößen wie MENHIR, BATHORY (R.I.P.) und FALKENBACH verstecken. Doch da wir nicht mehr im letzten Jahrhundert leben, mussten natürlich ein paar qualitative Mängel beseitigt werden – so wurde die Stimme etwas kräftiger gemacht und insgesamt alles differenzierter, doch der kantige Charme blieb glücklicherweise erhalten! Und wie auch damals, finde ich auch heute immer noch die gleichen Songs geil. Allesamt sind gut, doch im Besonderen „Erlkönig“, eine intensive Interpretation des gleichnamigen Gedichts von Goethe und „Mutter Erde“, ein Song, dessen Refrain mir wahrscheinlich für immer im Ohr säuseln wird. Doch auch die zwei Bonus-Songs haben es mir es jetzt angetan. Zum ersten Mal haben Valdr und Skaldir englische Texte verwendet und mich als Skeptiker solcher Stilausbrüche überzeugen können. Zwar habe ich erst gedacht, dass englischsprachige Songs zwingend die Selbstaufgabe des eigenen Konzepts bedeuten, doch dem war nicht so. Souveräne Leistung!
Alles in allem endlich mal ein Re-Release welches eine Daseinsberechtigung hat – ganz klar etwas für Fans und die, die es werden wollen. Daumen hoch!

18.03.2006

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