Inborn Suffering - Regression To Nothingness

Review

Fast scheint es so, als täten INBORN SUFFERING ihr Möglichstes, um hierzulande unbemerkt unter dem Fanradar hindurchzuschlüpfen. Mit Solitude Productions hat man sich zu einem absoluten Spartenlabel bekannt, zwischen dem Debüt „Wordless Hope“ und dem vorliegenden Nachfolger herrschten sechs Jahre Funkstille und der Bandname klingt auch eher nach einer Menge frickeligem Brutal Death Metal, denn nach sattem und weit ausgewalztem Death Doom. Dabei wäre den Franzosen ein höherer Bekanntheitsgrad doch sehr zu wünschen. Wenn auch das Debüt laut Kollege Jan nur eingeschränkt zu empfehlen ist, so hat sich „Regression To Nothingness“ das Prädikat Pflichtkauf mehr als verdient.

Dermaßen gereift gibt sich das Quintett auf ihrem Zweitwerk. Und das, obwohl die Mannen um Klampfer Stéphane Peudupin und Keyboarder Sebastien Pierre, die sich bereits mit den französischen Doomstern LETHIAN DREAMS in deren Demo-Phase als Trauerweiden übten, gar nicht so viel anders machen als zuvor. Melancholie und Kummer drücken sich entlang der Werke DRACONIANs, SATURNUS‘ und CRYPTAL DARKNESS‘ zu Zeiten von „They Whispered You Had Risen“, für die doomigen Parts bedient man sich ausgiebig bei SHAPE OF DESPAIR oder FUNERAL und wenn’s ans Todesblei geht, stehen gerne mal NOVEMBER’S DOOM Spalier. Das alles ist weder besonders innovativ noch überraschend aber kompositorisch so stimmig und atmosphärisch so verfänglich, dass es einem zusammen mit dem wütend-druckvollen Klang von den sprichwörtlichen Socken haut. Wussten INBORN SUFFERING auf „Wordless Hope“ noch nicht genau, wohin mit all den guten Ideen, finden sie dieses Mal nicht nur die richtige Balance aus Ruhe und Sturm, sondern vermögen auch mit massig Hooklines zu begeistern und verleihen jedem Song seinen einzigartigen Moment. Von den groovigen Kopfnicker-Parts und perfekt weichgezeichneten Tempo-Übergängen in „Born Guilty“ über die episch-beklemmende Bridge von „Another World“ bis zum fantastischen Tapping im Herzstück des Albums, dem monumentalen „Apotheosis“: „Regression To Nothingness“ ist ein Monster von Album, das sich auch oft genug nicht scheut, die Double Bass flächenweise bis zum Anschlag durchzudrücken. Dazu hat Laurent Chalet an den Vocals merklich dazugelernt und deckt nun die ganze Palette zwischen gutturalen Growls, beschwörendem Rezitativ und gequälten, eher im Depressive Black verorteten Schreien ab.

Schönheitsfehler finden sich auf „Regression To Nothingness“ kaum. Vorwürfe kann man INBORN SUFFERING nur beim stellenweise zu exzessiven Gebrauch von Kleister-Keyboards machen, die jedoch das Gesamtbild eines Kleinods für alle Fans melodischen Death Dooms nicht zu trüben vermögen. Den Langzeittest besteht das Album nach zig Durchläufen ohne Probleme und lässt hoffen, dass INBORN SUFFERING noch Luft nach oben haben. Starke acht Punkte.

26.09.2012

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