Infekktion - Virus Of Time

Review

Nicht mal 1 Jahr ist es her, dass das deutsche Elektroduo INFEKKTION mit „New Virus“ seinen ersten Longplayer veröffentlichte. Obwohl es in meinen Ohren wenig anspruchsvoll war und mich nicht restlos überzeugen konnte, bot das Debütalbum harten & soliden Elektro und hatte dabei durchaus den ein oder anderen Clubhit zu bieten. Mit „Virus of time“ legen INFEKKTION nun den Nachfolger vor, der nicht nur vom Titel her starke Parallelen zum Vorgänger aufweist. Knallharte Beats, aggressive und verzerrte Vocals, böse Texte, Samples, düstere Klangbilder – das sind INFEKKTION. Wer hier auch nur ansatzweise Futurepop-Elemente sucht wird enttäuscht werden, „Virus of time“ bietet stattdessen Elektro der alten Schule á la :wumpscut: und Leaether Strip. Die Melodik kommt dabei zwar nicht zu kurz, wird jedoch auch nicht überstrapaziert. Einer der stärksten Tracks des Albums ist mit „In my dream“ der eigentlich INFEKKTION-untypischste Song: Ein düsterer und monotoner Dark Elektro-Song, der einen sofort in seinen Bann zieht. Der Rest ist bedingungslos tanzflächentauglich („Lebenskraft“, „Time to die“) und wirkt in den Clubs unter voller Lautstärke mit Sicherheit noch dynamischer als auf der heimischen Stereoanlage. Insgesamt hinterlässt „Virus of time“ einen deutlich ausgereifteren und professionelleren Eindruck als sein Vorgänger, wenn auch nicht alle Songs ein gleichbleibend hohes Niveau halten können. Vor allem für Anhänger von Suicide Commando und :wumspcut: dürfte „Virus of time“ dennoch eine sichere Bank sein.