Iperyt - No State Of Grace

Review

Aggressionen, Zerstörung, Verderben und die Ängste aller weinenden Kinder entfesseln – das ist die Maxime, unter der sich die Polen IPERYT laut Infozettel im Jahr 2005 gegründet haben. Das versuchen sie mit wüstem Gerumpel, das auf dem Fundament von Black Metal der wütenden, hasserfüllten Art basiert und durch ein ultra-schnelles Konserven-Schlagzeug-Gewitter sowohl eine Industrial- als auch eine gewisse Grindcore-Schlagseite bekommt.

Das funktioniert im Falle von „No State Of Grace“ (der dritte Output der Band nach der EP „Particular Hatred“ von 2005 und dem 2006er-Debütalbum „Totalitarian Love Pulse“) zunächst ganz wunderbar – IPERYT fackeln nicht lange und donnern los, wie eine Betonlawine stürmt der eröffnende Titelsong auf den Hörer zu, gefolgt von zehn fast durchgängig genauso rasenden, wütenden Songs. Die einzige Verschnaufpause, die der Hörer bekommt stellt „Keep Your Eyes Closed“ dar, welches zur Hälfte aus Industrial- und Sprachsamples besteht und allgemein der einzige Moment auf „No State Of Grace“ ist, in dem nicht nur auf „ultra“ gesetzt wird (abgesehen noch von ein paar Parts im abschließenden „In Morbid Rapture“).

Kräftiges Geprügel also – und damit wären wir dann auch beim Hauptkritikpunkt: „No State Of Grace“ bietet über die Spielzeit von 40 Minuten kaum Abwechslung, das Album ist ein einziger Gewaltausbruch. Das wirkt zunächst, wie schon gesagt, krass – verliert seine Wirkung bei mehrmaligem Hören aber zunehmends. Es fehlt hier ganz klar an Dynamik, was dazu führt, dass „No State Of Grace“ spätestens beim vierten oder fünften Durchlauf über weite Passagen langweilig wirkt, auch wenn man zwischendurch sehr gute Ansätze (zum Beispiel den Refrain von „The Player“ oder diverse einzelne Riffs) findet.

Wenn man sich dann erstmal vom ersten erschlagenen Eindruck befreit hat und mit den zunehmenden Ermüdungserscheinungen hinter die Soundwand schaut, bemerkt man dann auch diverse weitere Makel im Songwriting: Viele (wenn nicht gar die meisten) Riffs hat man so oder so ähnlich schon mal irgendwo anders gehört und auch der zu weiten Teilen auf ultraschnell programmierte Drum-Computer klingt, wenn man erstmal hinter die Wand schaut, die da zunächst auf einen zu kam, oft unpassend und ist auch generell eher schlecht auf die restlichen Instrumente abgestimmt.

Ich möchte „No State Of Grace“ nicht komplett schlecht reden – wie gesagt, es gibt zwischendurch immer mal wieder coole Riffs und Ideen zu hören und mit dem bereits genannten Titelsong sowie dem gegen Ende des Albums angesiedelten „The Player“ gibt es immerhin auch zwei Songs, die mich eigentlich rundum überzeugen. Und natürlich muss auch die Aggression, die den Hörer zunächst (auf positive Weise) erschlägt, gewürdigt werden.
Da es jedoch, wie schon gesagt, einfach an Dynamik, an Abwechslung fehlt, verfliegt diese Wirkung ziemlich schnell und lässt weite Teile von „No State Of Grace“ langweilig erscheinen.

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04.05.2011

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