Gut Ding will Weile haben. Das dachten sich wohl auch die Norweger KAMPFAR, welche nach sieben langen Jahren nach der MCD „Norse“ und dem Longplayer „Frau Underverdenen“ nun mit „Kvass“ endlich wieder neues Futter für die Ohren vorlegen. Um es gleich vorweg zu nehmen: den Black/Viking Metallern ist es gelungen, die Essenz, sämtliche Facetten ihrer bisherigen Alben in diesem neuen Output zu vereinen. Das einstige Duo ist inzwischen zu einer vierköpfigen Band angewachsen, was sich auch im Sound niederschlägt. So wirken die neuen Kompositionen reifer, durchdachter und gleichzeitig erdiger. Dabei sind KAMPFAR ihrer eingeschlagenen Linie treu geblieben, verweigern sich nach wie vor konsequent irgendwelchen modernen, zeitgemäßen Einflüssen und spielen immer noch ihre traditionelle Form des schwarzen Norwegerstahls, welcher aus unheilvollen Melodien besteht und zumeist Midtempo lastig, aber auch mal flott treibend, daherkommt. Wieder einmal ist es die homogene Mischung aus nordischen, klirrenden Riffs sowie die eher folkigen Parts und das kalte, düstere und mit rauem Charme hervorgetragene Krächzen von Dolk, was die Faszination an den Songs ausmacht. Gerade die dunkle Atmosphäre und die Melodielinien zeigen ihre Nähe zur nordischen Folklore, während auf der anderen Seite der hasserfüllte, aggressive Black Metal steht. Die emotional bewegende und authentische Musik wird durch einige wohl dosierte, geschickt platzierte Keyboards und Effekte noch verstärkt. Und auch die oftmals sich wiederholenden, nur minimal variierenden und dabei fast schon hypnotisch wirkenden Riffs faszinieren auf ganzer Linie. Das Album lebt von seinem Kontrast zwischen heftigeren Wutausbrüchen und eingängigen, melodischen Passagen, ist dabei aber stets kompakt und direkt, die Songs konzentrieren sich trotz epischer Breite auf das Wesentliche, ohne eintönig zu klingen. KAMPFAR haben mit „Kvass“ eine tolle Ansammlung voll eindrucksvoller und majestätischer Hymnen geschaffen, welche auf ihre ganz spezielle Weise wohlig altmodisch klingen.
Recht langweilig irgendwie. Da gefallen mir beide Vorgänger besser. Vor allem die Mellom Skogkledde Aaser.
Nordische Kälte und atmosphärische Dichte. Ein rundes, stilistisch begrenztes und ehrliches Album mit Feeling. Richtig gut!