Karin Park - Private Collection

Review

Die Unkenrufe sind ja quasi beim Schreiben dieser Review schon hörbar: „Was hat dieser ganze Pop-Quatsch denn bitte auf metal.de zu suchen? Mit Metal hat das ja wohl gar nichts zu tun!“ Richtig, hat es nicht. Aber düster-melancholische Musik und Metalheads – irgendwie passt das oft ganz gut zusammen, auch wenn weder Doublebass noch verzerrte Gitarren enthalten sind. Daher dürften sich wohl auch Künstlerinnen wie CHELSEA WOLFE oder EMMA RUTH RUNDLE in so mancher ansonsten hauptsächlich metallischen Plattensammlung finden. Von KARIN PARK hört man hingegen deutlich weniger häufig, obwohl die Schwedin (und zeitweise Wahl-Norwegerin) bereits sechs Alben innerhalb der letzten knapp 20 Jahre veröffentlicht hat. Höchste Zeit also sich das gerade erschienene Quasi-Best-Of „Private Collection“ einmal vorzunehmen.

KARIN PARK – Zeigt sich von ihrer persönlichen Seite

Der Titel „Private Collection“ suggeriert es bereits, es handelt sich nicht um ein reguläres Studioalbum sondern um eine Sammlung von Songs aus dem bisherigen Schaffen von KARIN PARK, allerdings in komplett anderer Instrumentierung und außerdem neu aufgenommen. Der Opener „Traces Of Me“ ist außerdem ein neuer Song, der allerdings gleich verdeutlicht, was den Hörer erwartet. Die ausdrucksstarke, stellenweise stark an BJÖRK erinnernde Stimme von Frau PARK steht stets im Vordergrund und wird von eher zurückhaltender Instrumentierung begleitet. Kommen dabei zunächst nur Orgel- und Klavierklänge zum Einsatz, wird es in der zweiten Songhälfte deutlich elektronischer.

Auch die beiden nachfolgenden Songs „Opium“ und „Bending Albert’s Law“ fügen sich perfekt in dieses Soundgewand ein, klingen dabei ebenso zerbrechlich wie düster-melancholisch. Das vor allem über den Umweg elektronischer Musik bekannte „Tokyo By Night“ erhält passenderweise ein neues, etwas an Synth-Wave erinnerndes Gewand und sorgt damit erstmals für ein wenig mehr Tempo und Eingängigkeit, ohne dabei unbedingt an Melancholie einzubüßen. Das pumpende „Glasshouse“ stößt letztlich ins gleiche Horn, vergleichsweise zwar wieder eher in Zeitlupe, dafür noch intensiver.

Dennoch etwas schade: Für sich genommen ebenfalls unglaublich starke Songs wie „Blue Roses“ oder „Shine“ verlieren im Laufe der Spielzeit ein wenig an Strahlkraft, gehen nicht mehr ganz so stark unter die Haut, wie sie bei mehr Abwechslung in der Instrumentierung vermutlich könnten. Im Rahmen des intim-persönlichen Gesamtkonzepts ist das natürlich durchaus nachvollziehbar, große Abwechslung sollte auf dieser Platte allerdings lieber nicht erwartet werden.

Kein einfaches Best-Of – „Private Collection“

Eine wirkliche Bewertung von „Private Collection“ ist letztlich schwer möglich. Klar, das Songmaterial ist fast durchgehend stark bis sehr stark, allerdings konnte KARIN PARK dabei natürlich auf einen Back-Katalog von knapp 20 Jahren zurückgreifen. Letztlich bietet „Private Collection“ aber die Vollbedienung: Neulinge erhalten einen tollen Überblick über die bekannten Songs der Künstlerin in aktuellem Soundgewand und auch für Fans handelt es sich nicht um ein schnödes „Best Of“, sondern die Möglichkeit, altbekanntes auf neue Art zu entdecken. Kleiner Schwachpunkt: Einige Songs klingen aufgrund der Überarbeitung jetzt etwas zu gleichförmig.

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23.10.2022

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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