Krokus - Long Stick Goes Boom: Live From Da House Of Rust

Review

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Schon immer war es im Rock ‘n’ Roll so, dass Livealben einen besonderen Punkt in der Karriere einer Band markieren (sollen). Hin und wieder ist das durchaus zutreffend (“Made in Japan”, “Live After Death”, “Alive In Athens”), oftmals jedoch dient diese These nur dazu Verträge zu erfüllen oder als Übergang zur nächsten Platte zu fungieren. Auch die Schweizer Hard Rock Urgesteine KROKUS haben in ihrer Karriere – die mittlerweile knapp 40 Jahre umfasst – bereits zwei Livealben (1986; 2004) auf den Markt gebracht und doch macht der Release von “Long Stick Goes Boom: Live From Da House Of Rust” Sinn.

Und der Grund hierfür ist ganz simpel. KROKUS sind momentan sehr erfolgreich und vor allem auf dem Livesektor nach wie vor eine Macht, was man dem neuen Livealbum absolut anhört. Aufgenommen in ihrer Heimatstadt zeigt “Long Stick Goes Boom: Live From Da House Of Rust” welche energetische Liveshow KROKUS nach wie vor bieten. Die Setlist lässt dabei natürlich keine Wünsche offen und neben Klassikern wie „Long Stick Goes Boom“, “Heatstrokes”, dem unvermeidlichen “Bedside Radio” oder dem THE GUESS WHO-Cover “American Woman” (hier kurz “AM Woman”) kommen auch Hits neueren Datums zum Zug, wobei sich vor allem “Hoodoo Woman” als echte Granate, mit kurzem Gänsehautmitsingteil, entpuppt und hier sogar noch geiler als in der Studioversion klingt. Auch an der musikalischen Performance gibt es nichts auszusetzen. Die Herren rocken, als würden sie ihre letzte Show spielen und der Funke springt schon mit den ersten Takten auf das Publikum über. Kein Wunder, man kann sich als Rock-Fan nur schwer diesen treibenden Grooves, die irgendwo zwischen AC/DC und ROSE TATTOO liegen, entziehen und so ist es logisch, dass das Publikum über die gesamte Spielzeit steil geht. Einen kleinen Wermutstropfen beinhaltet “Long Stick Goes Boom: Live From Da House Of Rust” aber dann leider doch. Der Sound klingt an einigen Stellen etwas sehr nachgebessert. Natürlich überarbeiten Bands schon seit jeher ihre Liveaufnahmen im Studio, wenn etwas nicht ganz so klingt, wie es sollte. Mich stört aber primär der wenig organische Sound der Drums auf “Long Stick Goes Boom: Live From Da House Of Rust”. hier hätte die Band besser daran getan das Ganze mehr ‘live’ zu halten. Puristen werden mir widersprechen, aber ich denke, dass man über diesen Punkt hinwegsehen kann (dies gilt auch für das an einigen Stellen zu laute Publikum), denn es stimmen sowohl Setlist, als auch die Spielfreude von KROKUS selbst. Also gilt, ähnlich wie im Fall von JUDAS PRIESTs “Unleashed In The East”, in dubio pro reo, da das Album einfach Spaß macht.

KROKUS unterstreichen somit eindrucksvoll, dass sie zwar in Jahren gealtert sind, nicht jedoch zum alten Eisen gehören. Die Schweizer zeigen mit ihrer Performance auf “Long Stick Goes Boom: Live From Da House Of Rust” mehr Verve als so mancher Newcomer und auch das ist mit ein Grund, warum man sich dieses Album als Hard-Rock-Fan – trotz der Kritikpunkte – zulegen sollte.

28.03.2014

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