Kuolemanlaakso - Uljas Uusi Maailma

Review

Eine Band tut einem/einer potentiellen Rezensenten/in nur bedingt einen Gefallen, wenn sie als Haupt-Einfluss genau eine Platte angibt – und sei sie noch so maßgeblich oder (wie Plattenfirmen gerne zu sagen pflegen) „genredefinierend“. Der finnische Fünfer von KUOLEMANLAAKSO (übersetzt in etwa „Tal des Todes“), bei dem Mitglieder von CHAOSWEAVER, SWALLOW THE SUN und BARREN EARTH (um mal nur die bekanntesten Baustellen zu nennen) tätig sind, hat sich jedoch TRIPTYKONs „Eparistera Daimones“ als potentielles Vorbild auf die Fahnen geschrieben – welches mir gänzlich unbekannt ist und daher nicht für die Beurteilung „Uljas uusi maailma“ („Schöne neue Welt“) herangezogen werden kann.

Nach dieser (zugegeben) recht langen Vorrede kann ich sagen: Macht nix! Denn „Uljas uusi maailma“ ist so oder so ein ziemlich gelungenes Stück eher gemächlichen, dafür aber umso dunkleren Schwarzmetalls. In den sieben Songs (plus Interludium „Roihusydän“) gilt – zumindest songwriterisch – das Motto „Weniger ist mehr“, sprich: Simpel gehaltene, aber effektive Riffs; Drumpatterns, die sich hauptsächlich zwischen doomig und stampfend bewegen; eine reduzierte und damit wunderbar transparente Produktion, die nichtsdestoweniger druckvoll ist und die Ideen der Finnen glänzend in Szene setzt.

Doch – ein Glück! – es ist nicht alles auf Minimalismus getrimmt. Hier und da gibt es ein paar (verhältnismäßig) extravagante Spielereien durch Synthesizer-Flächen oder clean gespielte Abschnitte, durch die die aus Kuopio und Helsinki stammende Band eine unheimlich starke Atmosphäre erzeugt. Diese wird durch die weitgehend gekeiften finnischen Text noch unterstützt, da die Sprache (zumindest in meinen ungeübten Ohren) einen ganz eigenen fiesen Charme besitzt.

Insgesamt ist „Uljas uusi maailma“ damit ein reichlich retrospektives Album, das mir – trotz meiner persönlichen Vorliebe für eher ungewöhnlichen Black Metal – gut gefällt. Das Rad wird hier sicher nicht neu erfunden und ich vermute mal, dass der ausdrückliche Bezug zu TRIPTYKON durchaus berechtigt ist. Wer also mit die Schweizern oder ihre Vorgänger CELTIC FROST mag, sollte mal ein Ohr riskieren. Freunde groovig-drückenden Black Metals auch.

14.12.2012

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