Legio Mortis - Theatre Of Morbid Visions

Review

Erster Akt: Die Darsteller

LEGIO MORTIS zählen schon zu den älteren Hasen der Szene. Gegründet wurde die Band vor zwölf Jahren als Nebenprojekt und entwickelte sich im Lauf der Zeit zum Hauptbetätigungsfeld der Akteure. Mit „Theatre Of Morbid Visions“ präsentieren die Bayern jetzt ihre dritte Veröffentlichung, die, so die Band, die Black-Metal-Einflüsse in den Hintergrund stellt und dafür dem Death Metal mehr Platz einräumt.

Zweiter Akt: Die Handlung

Die Gliederung des Reviews in mehrere Akte deutet es vielleicht schon an: LEGIO MORTIS geben sich mit „Theatre Of Morbid Visions“ richtig Mühe. So ist das Album tatsächlich in drei Akte unterteilt, die das „Theater der morbiden Visionen“ darstellen sollen, in dem dem Zuschauer der Spiegel vorgehalten wird. Versteckter Hass, Gewalt, „gottlose Wünsche“, also alles, was das Leben bereichert!

Musikalisch denkt man da jetzt natürlich eher an eine gruselige Goth-Rock-Combo, Mittelalter oder schlimmeres (wem noch etwas einfällt). Doch auch wenn Artwork und Bandname dies suggerieren, schaffen es LEGIO MORTIS, mich mit ihrem Opener „Into The Shadows“ zu überraschen. Anstatt voller Flötenpower, drückt nämlich feiner Schwedendeath aus den Boxen. Tiefe Klampfen, D-Beat – irgendwie ziemlich DISMEMBER.
Doch im Verlauf des Stückes kommen auch die erwähnten Black-Metal-Einflüsse zum Vorschein. Und zwar in Form von Kreischgesang und (weniger mein Ding) klebrigen Keyboardparts. Das lockert die Angelegenheit zwar auf, ist für meinen Geschmack aber schon an der Grenze zum Übertriebenen. „Keep it simple!“ sollte die Devise lauten, stehen die Blast- und Thrashparts für sich alleine doch schon ziemlich gut da. Auch ohne Unterstützung vom Schlüsselbrett.
Nun ja, Geschmäcker sind zwar verschieden, trotzdem finde ich es etwas schade, dass „Theatre Of Morbid Visions“ den anfänglichen Kurs nicht beibehält, und über die Spielzeit immer mehr hin zu „klassischem“ Melodic-Black-Metal tendiert, wo der Band die tödlichere Ausrichtung doch so gut steht.

Dritter Akt: Applaus?

Im großen Ganzen ist LEGIO MORTIS mit „Theatre Of Morbid Visions“ ein solides Album gelungen. Dass die Grundidee, sich weg vom Black- hin zum Death Metal zu bewegen, eigentlich nicht sehr konsequent verfolgt wurde, ist aber wirklich schade. Zum Konzept der Scheibe passt diese Art des musikalischen Ausdrucks natürlich sehr gut, die bessere Figur geben die Bayern aber im Todeskostüm ab.

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24.02.2009

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