Lost Signal - Catharsis

Nach Assemblage23 hat mit Lost Signal die zweite Futurepop-Band aus den USA den Sprung nach Europa geschafft und legt mit „Catharsis“ ihr Debutalbum vor. Lost Signal ist wie Assemblage23 ein Ein-Mann-Projekt, hinter dem sich der aus Philadelphia stammende Charles Rehill verbirgt. In den USA hat sich dieser bereits mit der in Eigenregie veröffentlichten Demo-EP „Command“ einen Namen gemacht und inzwischen auch schon einige Liveauftritte in den Staaten absolviert. In Deutschland hält sich sein Bekanntheitsgrad noch sehr in Grenzen, was mit der Veröffentlichung von „Catharsis“ nun jedoch der Vergangenheit angehören soll. Die Stilrichtung von Lost Signal lässt sich leicht beschreiben: Futurepop, bzw. melodischer Elektro/EBM – je nachdem welche Bezeichnung man bevorzugt. Unverzerrte Vocals, nette Melodien, dazu atmosphärische Sounds und emotionale Lyrics. Eine musikalische Nähe zu VNV Nation und Assemblage23 lässt sich dabei alles andere als verbergen. Stellt sich die Frage nach der Qualität im Vergleich zu den angesprochenen „Genregrößen“. „Catharsis“ ist ohne Zweifel erstklassig produziert, der Sound ist klasse – da gibt es rein gar nichts zu meckern. Die Songs an sich bewegen sich jedoch auf eher durchschnittlichem Niveau. Wirkliche Highlights gibt es wenige („Strain“, „Unfullfilled“), gleichzeitig gibt es aber auch keine Totalausfälle zu vermelden. Größter Schwachpunkt des Albums sind meiner Meinung nach die Vocals von Charles Rehill, die einfach immer gleich klingen und somit relativ bald Langeweile aufkommen lassen. Etwas mehr Abwechslung oder ein paar Sprachsamples hätten hier nicht geschadet. Lost Signal hat durchaus das Potential sich in der Elektroszene einen Namen zu machen, muss um zu den ganz „Großen“ gezählt zu werden allerdings noch ein bisschen an sich arbeiten.

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