Manimal - Armageddon

Review

Galerie mit 20 Bildern: Manimal - Tour of the Dragon Empire 2019 in Mannheim

Auf ihrem vierten Album stürzen sich MANIMAL mit dem Kopf voran in die große Schlacht zum jüngsten Gericht. Dabei verfolgen die Schweden auf „Armageddon“ im Grunde die gleiche Strategie wie auf ihren bisherigen Veröffentlichungen und schmeißen sich mit kraftstrotzendem Heavy- bzw. Power Metal ins Getümmel.

MANIMAL geben Volldampf voraus

Der Opener „Burn in Hell“ versprüht mit schneidenden Riffs, donnerndem Schlagzeug und ordentlich Kopfstimme jede Menge „Painkiller“-Vibes; ein explosiver Einstieg und gewiss nicht die letzte Gelegenheit, bei der JUDAS PRIEST zitiert werden. Der groovige Titeltrack erinnert anfangs gar ein wenig an Rob Halfords FIGHT-Phase, tendiert dann mit dem Refrain aber eher in Richtung Euro Power Metal.

Dabei haben auffällig viele deutsche Szene-Vertreter deutliche Spuren im Sound von MANIMAL hinterlassen, so bewegen sich Nummern wie „Slaves of Babylon“, „Master of Pain“ und „The Inevitable End“ irgendwo zwischen PRIMAL FEAR, GAMMA RAY, HELLOWEEN und BRAINSTORM, beim Uffta-Faustrecker „Chains of Fury“ klingen sogar ACCEPT an. Mit „Forged in Metal“ und „Evil Soul“ gibt es zudem zwei weitere Songs, die sich stark an JUDAS PRIEST zur „Painkiller“-Ära orientieren.

In der Vergangenheit getätigte Vergleiche mit den Landsmännern SABATON lassen sich auf „Armageddon“ wiederum nur bedingt nachvollziehen, allenfalls das etwas stumpf riffende „Insanity“ und das gelegentlich gerollte R von Frontmann Samuel Nyman erinnern ein wenig an die Tarnhosen-Enthusiasten. „Path of the Unknown“ klingt außerdem stark nach jüngeren KAMELOT-Veröffentlichungen.

Kompetent aber wenig eigenständig

Handwerklich gesehen hat alles, was MANIMAL auf „Armageddon“ abliefern Hand und Fuß. Die Instrumentalfraktion spielt souverän auf und Samuel Nyman beeindruckt am Gesang mit einem breiten Stimmumfang, bei dem jeder Ton sitzt wo er hingehört. Dazu ist die Produktion glasklar, druckvoll und passt bestens zu dieser Spielart des Heavy Metal.

Die Darbietung ist also in jeder Hinsicht professionell; wie die zahlreichen zitierten Bands aber schon erahnen lassen, bleibt die eigene Identität ein wenig auf der Strecke. Nahezu jeder Song hat teils überdeutliche Anleihen von anderen Bands und alles kommt einem irgendwie bekannt vor. Katastrophal oder für das Genre besonders ungewöhnlich ist das zwar nicht und was MANIMAL an Eigenständigkeit fehlt, machen sie zumindest teilweise durch Spielfreude, eingängige Songs und eine kompetente Umsetzung wett; ein paar Alleinstellungsmerkmale wären aber dennoch schön gewesen.

Trotz dieses Mankos ist „Armageddon“ insgesamt ein sehr solides, zeitgemäßes Power-Metal-Album und wer mit den weiter oben genannten Bands etwas anfangen kann, wird hier definitiv Spaß haben. Ob das Album jedoch eine besondere Langzeitwirkung entfalten oder MANIMAL über den Status eines Geheimtipps erheben wird, steht auf einem anderen Blatt und darf zumindest angezweifelt werden.

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06.10.2021

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