Mechanical Cabaret - Disco Vandalism

Bezüglich sogenannter „Remixalben“ sind die Meinungen ja doch immer recht unterschiedlich – für die einen eine unverzichtbare Ergänzung der Diskographie, für andere ein unnötiges Aufwärmen bereits hinlänglich bekannter Songs. Von Vorteil kann es daher durchaus sein, wenn man die Originalversionen kaum oder garnicht kennt, so geschehen zumindest in meinem Fall bei „Disco Vandalism“, dem Remixalbum der britischen Band MECHANICAL CABARET.

Im Laufe der Jahre haben sich logischerweise auch bei Mastermind Roi Robertson einige Remixe angesammelt, die entweder nie oder nur auf heute schwer erhältlichen Veröffentlichungen das Licht der Welt erblickten. So bietet „Disco Vandalism“ gleichzeitig auch eine kleine Retrospektive über das Schaffen der Band. MECHANICAL CABARET praktizieren seit ihrer Gründung im Jahr 1999 eine Mischung aus New Wave, Synthiepop und Elektro und auch die zwölf Songs des Albums zeigen diese Bandbreite auf. Keinen schwülstigen Synthpop findet man hier, sondern eine Ansammlung elektronisch arrangierter Songs, die stets von einer gewissen experimentell-wavigen Stimmung umgeben sind. Ältere Songs wie „See her smile“ oder „Nothing Special“ findet man ebenso wie aktuellere Songs in der Tracklist, allesamt natürlich in Remixen von mehr oder weniger bekannten Künstlern. Die Experimentierfreudigkeit der Remixer ist dabei nicht zu unterschätzen, hinzu kommt der eh schon leicht „verwirrende“ Sound von MECHANICAL CABARET, der eben auch dieses „New Wave“-Feeling aufkommen lässt. Man muss schon eine Vorliebe für eine gewisse Schrägheit mitbringen und vielleicht sticht der rare „Mesh Asbo Mix“ von „Disbehave“ vielleicht auch deshalb besonders heraus, weil er sehr eingängig und melodisch ausgefallen ist.

Für Fans ist die Scheibe somit mit Sicherheit interessant, alle anderen können allerdings eher entspannt auf den nächsten regulären Longplayer von MECHANICAL CABARET warten.